(ots) - Wie stehen die Piraten zur Euro-Krise? Wie wollen
sie die Energiewende organisieren? So genau weiß das keiner, auch
nicht die 13 Prozent der Bundesbürger, die derzeit laut Forsa die
orangenen Stimm-Freibeuter wählen würden. Die Piraten werden vor
allem deshalb geliebt, weil sie anders sind. Das zeugt weniger von
der eigenen Qualität als davon, was die etablierten Parteien falsch
machen. Zum Beispiel die Grünen: So wie es heute die Piraten
verstehen, das Lebensgefühl der Jüngeren zu treffen, schafften das
vor 20, 30 Jahren auch die Grünen. Doch seither ziehen die immer
gleichen Claudia Roths und Jürgen Trittins in die Wahlkämpfe - und
der durchaus vorhandene Nachwuchs wurde wie bei Union und SPD ins
Abseits gedrängt. So wurden die Grünen selbst so eine "Alt-Partei",
wie sie sie einst erfolgreich attackiert hatten. Aber die Grünen
haben etwas geschafft, was die Piraten ihnen erst noch nachmachen
müssen: Sie haben sich in Regierungsverantwortung als zuverlässig und
kompromissbereit erwiesen. Wenn es um schwierige Fragen wie das
Urheberrecht geht, werden die Piraten selbst bei ihrem ureigensten
Thema Internet schwammig. Die Polit-Emporkömmlinge werden aber zu
komplexen Problemen Farbe bekennen müssen - und dann werden sie sich
entzaubern.
Klaus Rimpel
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