(ots) - Die Insolvenz ist angemeldet, nun geht das Gezerre
um die Überreste des Schlecker-Konzerns los. Für die 13 500
verbliebenen Mitarbeiterinnen heißt es also weiter täglich hoffen und
bangen; schließlich ist unklar, ob ein Investor die Drogeriekette
ohne weiteren Jobabbau übernehmen würde. Bei internationalen
Finanzkonzernen wie der slowakischen Penta ist dies - trotz
anderslautenden Beteuerungen im Vorfeld - zumindest zweifelhaft. Und
auch der zweite »ernstzunehmende« Interessent soll aus den Reihen der
Finanzinvestoren kommen und nicht aus dem Großhandelssegment für
Babywindeln, Schuppenshampoo und Fleckentferner. Nun ist es ja bei
Weitem nicht so, dass der Konzern keine Auffrischung seines
Geschäftskonzeptes gebrauchen könnte; seit Jahren schon sah er nur
noch die Rücklichter der Drogeriekonkurrenz. Dennoch steht zu
befürchten, dass eine Entscheidung von Insolvenzverwalter und
Gläubigern, die sich anscheinend einzig an der Höhe des Kaufpreises
bemessen soll, nicht unbedingt auch die beste für die Angestellten
ist. Und die hatten in den vergangenen Wochen wahrlich genug zu
leiden - nicht zuletzt unter der inzwischen zum heißen Anwärter für
das Unwort des Jahres mutierten Wortkreation »Schlecker-Frauen«.
Mindestens bis Pfingsten werden sie aber wohl noch auf die Entsendung
eines Retters für ihren Brötchengeber warten müssen; im Gegensatz zum
Heiligen Geist wird ersterer nämlich nicht einfach so vom Himmel
geschickt.
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