(ots) - Das Urteil zum Nachtflugverbot für den Frankfurter
Flughafen verheißt den lärmgeplagten Anwohnern wenigstens von 23 bis
5 Uhr einen ruhigen Schlaf. Damit haben die Bundesrichter der
wortbrüchigen CDU-FDP-Landesregierung eine Klatsche verpasst. Weil
indes die umstrittene neue Nordwest-Landebahn unangetastet blieb,
wird das Engagement der Bürgerinitiativen weitergehen. Viele
verlangen Nachtruhe von 22 bis 6 Uhr, weniger Flüge und den Rückbau
der Piste. Dass die neue Landebahn überflüssig ist, zeigt der Blick
auf den Flugplan. Ein Viertel aller Flüge bedient Ziele im Inland und
in Nachbarländern. Dass Reisende mit dem Zug ebenso schnell nach
Berlin, Paris, Brüssel, Zürich oder Amsterdam gelangen, haben nicht
zuletzt auch immer wieder gestrandete Passagiere erfahren, deren
Flieger wegen Streiks oder Flugasche nicht abheben konnten. Im
Verkehrssektor gibt die Luftfahrt- und Mineralöllobby den Ton an.
Diese wurde bisher von der Politik gehätschelt und subventioniert.
Nun klagt sie lautstark über die sehr kurze Frankfurter Nachtruhe. Es
ist höchste Zeit für ein kooperatives Verbundsystem aller
Verkehrsträger. Das Verkehrswesen muss endlich an den Bedürfnissen
von Mensch und Natur ausgerichtet werden und nicht an
Renditeinteressen und einem ungezügelten Wettbewerb zwischen
Monopolen auf dem Rücken von Beschäftigten, Anwohnern und Umwelt.
Ökologisch und ökonomisch sinnloser Verkehr ist zu vermeiden. Schon
deshalb geht der Streit um Fluglärm und die Frankfurter Landebahn
auch den Rest der Republik etwas an.
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