(ots) - Südwest Presse Ulm , KOMMENTAR zu· ALTERSARMUT Ausgabe
vom 29.03.2012
Entscheidend für die Höhe der Rente sind die Beiträge während des
Berufslebens - und damit der Verdienst. Das ist das eherne Prinzip
des deutschen Rentensystems, und das mit gutem Grund. Es gibt
letztlich nur eine Alternative: die Einheitsrente, und die wäre
extrem leistungsfeindlich. Wer sich wundert, dass nach Jahrzehnten
als Minijobber nur eine Minirente herauskommt und damit Altersarmut,
ist entweder unglaublich naiv oder missachtet absichtlich die
Grundfesten des Rentensystems. Jede Frau und jeder Mann, der sich auf
einen solchen Berufsweg einlässt, muss das wissen, und zwar von
vornherein. 400-Euro-Jobs waren nie als Basis für ein auskömmliches
Leben gedacht. Schon während des Berufslebens bewahren sie nicht vor
Armut. Um das zu erkennen reicht der Blick auf den Hartz-IV-Satz, der
samt Wohnungsmiete im Schnitt knapp 700 Euro beträgt. Dass es
Dauer-Minijobbern plötzlich im Alter besser gehen soll, ist schlicht
absurd. Auch Bundesarbeitsministerin Ursula von der Leyen hat mit
ihrer Idee der Zuschussrente nicht Frauen mit Dauer-Minijob im Auge,
sondern solche, die zumindest Teilzeit gearbeitet haben. Selbst da
hebelt sie ein Stück weit die Beitragsbezogenheit der Rente aus und
kratzt so an der Gerechtigkeit. Mancher, der nach einem Berufsleben
mit Vollzeitjob auch nur 850 Euro Rente bezieht, fragt sich, warum er
brav jahrzehntelang Rentenbeiträge gezahlt hat.
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