(ots) - Sie hat gewagt, gewonnen und der CDU einen Auftakt
nach Maß im Superwahljahr beschert: CDU-Ministerpräsidentin Annegret
Kramp-Karrenbauer hatte hoch gepokert, als sie mit Koalitionsbruch
und Neuwahlen im Saarland riskierte, ihr Regierungsamt an die SPD zu
verlieren. Jetzt ist sie, dank enttäuschter FDP-Wähler, mit einem
überraschend klaren Sieg stärker als zuvor. Zu stark sogar, um wie
geplant eine Große Koalition zu führen? Nein, der SPD droht nach
diesem enttäuschenden Ergebnis nicht mal mehr die befürchtete
Zerreißprobe, ob sie statt der Juniorpartnerrolle eine rot-rote
Koalition unter eigener Führung eingehen sollte. Gut so, denn Rot-Rot
wäre ein Irrweg! Das von der Pleite bedrohte Saarland braucht die
stabile, verlässliche Große Koalition: Nur sie kann das Land mit
einem ehrgeizigen Sanierungsplan aus seiner gefährlichen
Haushaltskrise führen. Die SPD mag sich damit trösten, dass die
Saar-Wahl einfache Rückschlüsse auf weitere Abstimmungen kaum
zulässt: Anders als etwa in Nordrhein-Westfalen war Rot-Grün wegen
der Schwäche der Grünen nie ein Thema. Doch ein anderes Signal geht
von der Saar sehr wohl aus: Geht der Niedergang der FDP weiter und
bleiben die Piraten so stark im Aufwind, werden Große Koalitionen
auch anderswo wahrscheinlicher.
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