PresseKat - FT: Kommentar von Stephan Richter: Eine Antrittsrede, die Mut macht - Warum Joachim Gauck der richt

FT: Kommentar von Stephan Richter:
Eine Antrittsrede, die Mut macht -
Warum Joachim Gauck der richtige Bundespräsident zum richtigen Zeitpunkt ist

ID: 602701

(ots) - von Stephan Richter

Auch in der Politik gibt es Glücksfälle. Joachim Gauck ist so
einer. Er ist der richtige Bundespräsident zur richtigen Zeit. Das
gilt mit Blick auf den von seinem Vorgänger Christian Wulff
hinterlassenen Vertrauensverlust, der plötzlich wie weggewischt
scheint. Das gilt für sein Thema der Freiheit, dem er in seiner
Antrittsrede ein klares Bekenntnis zur sozialen Gerechtigkeit
hinzufügte. Besser konnte Gaucks Einstand im Amt nicht sein.

Dass er den richtigen Ton zu treffen vermag, war von dem
wortgewaltigen Mann bekannt. Doch zum makellosen Auftritt kam der
Mut, auch die Verdienste der so genannten 68er-Generation zu
würdigen. Wann hat es das schon mal gegeben - und obendrein vom
ersten ostdeutschen Staatsoberhaupt? Zugleich ließ Gauck mit diesem
Hinweis aufblitzen, dass er durchaus unbequem sein kann. Zum Mut kam
die Größe, die von Christian Wulff in Gang gesetzte
Integrationsdebatte aufzugreifen. Es wäre für ein modernes,
weltoffenes Deutschland fatal gewesen,hätte Gauck dieses politische
Verdienst seines Vorgängers ignoriert.

Nein, Gauck hielt keine pastorale Rede, wie es manche vom Pfarrer
aus Rostock vermutet hatten. Hinter der wohltuenden Unaufgeregtheit
seines Vortrags steckten deutliche politische Botschaften. Das
Bekenntnis zu Europa gehörte ebenso dazu wie seine Kampfansage an den
Rechtsextremismus.

Mit seiner Antrittsrede wischte Gauck alle Bedenken vom Tisch, er
habe nur "ein Thema". Im Gegenteil. Er machte deutlich, dass sich
hinter Freiheit und Gerechtigkeit - gepaart mit der Verantwortung -
fast alle anderen großen Themen verbergen und der Schlüssel für ein
Deutschland sind, das allen Bürgern Chancen und Teilhabe ermöglicht.

Die Antrittsrede - verbunden auch mit dem Hinweis auf Willy
Brandts Aufforderung "Mehr Demokratie wagen" von 1969 - war




schließlich auch ein Ansporn für das Parlament. Der stürmische
Beifall für Gauck zeigt, wie befreiend es sein kann, wenn nicht nur
von Problemen, Herausforderungen oder Sparzwängen die Rede ist,
sondern auch vom Glück der Freiheit, von Zuversicht und Stolz auf ein
"Land des demokratischen Wunders". Gauck, der Vertrauensstifter.



Pressekontakt:
Flensburger Tageblatt
Anette Asmussen
Telefon: 0461 808-1060
redaktion(at)shz.de


Themen in dieser Pressemitteilung:


Unternehmensinformation / Kurzprofil:
drucken  als PDF  an Freund senden  WAZ: Auch das Revier braucht Hilfe
 - Kommentar von Frank Preuß Rheinische Post: Hannelore Kraft auf dem Glatteis
Bereitgestellt von Benutzer: ots
Datum: 23.03.2012 - 19:52 Uhr
Sprache: Deutsch
News-ID 602701
Anzahl Zeichen: 2595

Kontakt-Informationen:
Stadt:

Flensburg



Kategorie:

Innenpolitik



Diese Pressemitteilung wurde bisher 0 mal aufgerufen.


Die Pressemitteilung mit dem Titel:
"FT: Kommentar von Stephan Richter:
Eine Antrittsrede, die Mut macht -
Warum Joachim Gauck der richtige Bundespräsident zum richtigen Zeitpunkt ist
"
steht unter der journalistisch-redaktionellen Verantwortung von

Flensburger Tageblatt (Nachricht senden)

Beachten Sie bitte die weiteren Informationen zum Haftungsauschluß (gemäß TMG - TeleMedianGesetz) und dem Datenschutz (gemäß der DSGVO).

FT: Kommentar zu Seehofer/Integration ...

CSU-Chef Seehofer fühlt sich durch einen aus dem Zusammenhang gerissenen Satz aus der Rede von Bundespräsident Wulff zur Forderung nach einem Zuwanderungsstopp für Türken und Araber veranlasst. Hätte Seehofer die Ankündigung des Bundespräsid ...

FT: Kommentar zu Anschlag in Afghanistan ...

Es wohl kein Zufall, dass die islamischen Extremisten ausgerechnet den Jahrestag des Beginns der westlichen Intervention am Hindukusch wählten, um einen ihrer feigen Anschläge auf die Bundeswehr zu verüben. Wer auf offenem Feld keine Chance hat ...

FT: Einmaliges deutsch-deutsches Medienprojekt ...

Flensburg/Schwerin. Mit einem besonderen Medienprojekt begleiten die Zeitungen des Schleswig-Holsteinischen Zeitungsverlages sh:z ("Flensburger Tageblatt") und des Zeitungsverlages Schwerin ZVS ("Schweriner Volkszeitung") den 2 ...

Alle Meldungen von Flensburger Tageblatt