(ots) - Im Herbst 2009 hatte der damalige
Regierungssprecher in Niedersachsen, Olaf Glaeseker, viel zu tun. Die
Promi-Party "Nord-Süd-Dialog" im Flughafenterminal in Langenhagen
sollte ein Erfolg werden, dafür legte sich Glaeseker mächtig ins Zeug
- und ignorierte sogar mahnende Worte, dass sein Einsatz auch als
Bestechung ausgelegt werden könnte. Sein Engagement wurde als seltsam
empfunden. Ein Umstand, der heute nicht einmal von der
Landesregierung bestritten wird - im Gegenteil. Staatskanzlei und
Finanzminister Hartmut Möllring bemühen sich nach Kräften, Glaeseker
als Einzeltäter außer Rand und Band darzustellen. Ziel ist es, den
ehemaligen Regierungssprecher zu einer Art Bad Bank zu machen, der
man alle Verfehlungen zuschreiben kann, damit die eigene Bilanz
sauber bleibt. Dagegen will die Opposition zeigen, dass Glaeseker
Teil eines großen Systems Wulff war. In der Tat erscheint es
unglaubwürdig, dass niemand gewusst oder geahnt haben soll, was der
Regierungssprecher damals in seiner Arbeitszeit trieb. Es gab
Mitwisser, allein schon weil Glaeseker offenbar mit vielen
Landesbetrieben und Ministerien telefonierte, dort bettelte und
Versprechungen machte oder einfach mal kraft seines Amtes Hilfskräfte
orderte. Doch der entscheidende Hinweis, dass Ministerpräsident
Christian Wulff oder sein Amtsnachfolger David McAllister in die
Vorbereitung der Privatparty verwickelt waren, fehlt bislang.
Womöglich wird auch hier die Staatsanwaltschaft entscheiden, ob es
ein "System Wulff" gab oder nur einen Einzeltäter Glaeseker.
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