(ots) - Überforderung des Personals, Haftungsängste der
Träger, auch die Fürsorge für Patienten: Für die hohe Zahl der
Fixierungen von Pflegebedürftigen gibt es die verschiedensten
Ursachen. Dabei ist schon das bewusste Ruhigstellen durch Medikamente
ein gravierender Eingriff in das Selbstbestimmungsrecht des
Patienten. Das brisante Thema eignet sich nicht für politische
Schnellschüsse, Parteienstreit und Skandalisierung. Um das Fixieren
der Patienten zu verhindern, sind erhebliche Anstrengungen
erforderlich: Heime und Kliniken müssen umgebaut, das Personal muss
aufgestockt und zusätzlich qualifiziert werden. Immerhin scheint die
Idee, für sturzgefährdete Patienten Niedrigbetten anzuschaffen,
kurzfristig umsetzbar. Es kann nicht sein, dass Pflegebedürftige
allein deshalb gefesselt werden, damit sie nicht aus dem Bett fallen.
Und der Träger sich auf diesem Weg seiner Haftungspflicht entledigt.
In jedem Fall ist klar: Die Krankenkassen müssen mit ins Boot, wenn
freiheitseinschränkende Maßnahmen die absolute Ausnahme sein sollen.
Denn ohne sie sind teure Verbesserungen in den Heimen nicht
umsetzbar.
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