(ots) - Nun geht es ums Geld! Verständlich. Kann man es den
Frauen verübeln, dass sie in dieser Situation nicht einzig darüber
nachdenken, mit welchen Risiken sie zurzeit leben durch die mit
Industrie-Silikon gefüllten Brustimplantate? Dass sie nicht nur von
Ängsten geplagt werden wegen der bevorstehenden neuen Operation zur
Entfernung der Gelkissen? Dass sie vielmehr Wut haben, weil sie vom
Hersteller vorsätzlich derartigen Risiken ausgesetzt wurden. Das
Schlafmittel Contergan hat Anfang der 60er-Jahre einen ähnlichen
Effekt ausgelöst. Erstmals wurde thematisiert, wie intensiv
Medikamente wissenschaftlich geprüft werden müssen, bevor sie
Patienten verschrieben werden können. Auch damals gab es ein
Gerichtsverfahren. So wird es auch dieses Mal sein. Und es wird
geklärt werden müssen, wer welche Verantwortung trägt. Hätte der
Chemikalienhändler Brenntag, der das Silikon lieferte, wissen können,
wofür es genutzt wurde? Prüfte der TÜV Rheinland ausreichend? Und
haben die operierenden Ärzte sich überhaupt intensiver damit befasst,
was sie ihren Patientinnen einsetzten? Mit Medizinprodukten wird viel
Geld gemacht. Höchste Zeit, sie zu kontrollieren.
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