(ots) - Köln. Regierungssprecher Steffen Seibert setzt trotz
der jüngsten politischen Pannen mit Internet-Diensten wie Facebook
und Twitter weiter auf die neuen Medien. "Ich halte es für
selbstverständlich, dass sich eine Regierung bemüht, in allen
wichtigen Medien präsent zu sein und zu informieren", sagte er dem
"Kölner Stadt-Anzeiger" (Mittwoch-Ausgabe). Twitter habe den Vorteil,
dass es verhältnismäßig wenig Mühe koste. Einen Tweet anzufertigen,
dauere bloß zwei Minuten. Seibert stellte überdies klar: "Was durch
den Vormarsch der neuen Medien auf jeden Fall zunehmen wird, ist der
Dialog-Charakter politischer Kommunikation." Und er wies falsche
Erwartungen an mehr Übersichtlichkeit zurück. Denn: "Wer sich das
Internet übersichtlich wünscht, der kennt es nicht." Zuletzt hatte
der Parlamentarische Geschäftsführer der CDU/CSU-Bundestagsfraktion,
Peter Altmaier, von sich reden gemacht, als er Bundespräsident
Christian Wulff via Twitter duzte und ihn zu mehr Offenheit
aufforderte. Probleme hatten auch die Präsidentin des Bundes der
Vertriebenen, Erika Steinbach, und der Vorsitzende des
Bundestags-Rechtsausschusses, Siegfried Kauder (beide CDU). Steinbach
hatte sich bei Facebook mit dem Sprecher der NPD im sächsischen
Landtag, Thorsten Thomsen, befreundet - angeblich ohne zu wissen, um
wen es sich bei dem Rechtsausleger handelt. Mittlerweile hat sie sich
wieder "entfreundet". Kauder wurden kritische Twitter-Äußerungen über
den Bundespräsidenten zugeschrieben. Die hatte er nach eigenem
Bekunden jedoch überhaupt nicht gemacht, da der Account (at)kauderMdB
schlicht nicht seiner sei. Seibert selbst hatte sich im Mai 2011 bei
einer Twitter-Meldung vertippt. Anlässlich der Ermordung von Osama
bin Laden schrieb er "Obama" statt "Osama".
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