(ots) - Jeden Tag drängt sich irgendwo in Deutschland aufs
Neue die Geschichte auf. Die Bombe. Die Sirene. Die Angst. Unter der
Wasseroberfläche, im Lehm, in den tieferen Schichten unseres
Selbstverständnisses liegen diese Erinnerungen an Gewalt und Gräuel
normalerweise verborgen; aber dann und wann werden sie
emporgerüttelt. Deutschland hat zweifelsohne in vielerlei Hinsicht
gelernt, mit diesen Dingen umzugehen. Bombenentschärfungen gelingen
meist routiniert, reibungslos, auf technisch höchstem Niveau. Das ist
Technik für den Frieden. Und so verstehen wir uns gerne: als
friedliebendes Land. Wir glauben verstanden zu haben, dass die bloße
Existenz von Waffen diese Welt gefährlicher macht. Und zugleich
handeln wir jeden Tag gegen dieses Empfinden. Deutschland ist nach
unabhängigen Schätzungen der drittgrößte Waffenexporteur der Welt
hinter den USA und Russland. Wir produzieren Gewehre, Flugzeuge,
U-Boote und auch die Projektile und Raketen, die mit diesen
Mordsmaschinen verschossen werden. In Asien. In Afrika. In Arabien.
Wir werfen unsere Waffen über der Welt ab. Überall. Heute.
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