(ots) - In jedem Jahrzehnt soll sich in der EU die Zahl der
Verkehrstoten, gemessen an der Bevölkerung, halbieren. Bislang gelang
dies mit der Verbesserung der passiven Sicherheit der Autos fast von
allein. Damit ist es vorerst einmal vorbei. Will man auch am nächsten
Stichtag 2020 das wichtige wie hoch gesteckte Ziel erreichen, müssen
viele kleinere Maßnahmen gebündelt werden. Das ist der Hintergrund
für das Sicherheitspaket aus Peter Ramsauers Verkehrsministerium. Da
der CSU-Politiker jedoch ein talentierter Populist ist, hat er die
wichtigsten, unangenehmen Punkte ausgeklammert: Helmpflicht für
Radfahrer und Tempolimit auf der Autobahn oder wirklich einmal
treffende Strafen für Raser und Rücksichtslose. Und das Wort von mehr
Radaranlagen nimmt Ramsauer nur mit dem Zusatz in den Mund: wenn sie
für den Fahrer klar erkennbar sind. Lieber haut der Hobbypianist auf
die Taste Stammtischhoheit und lässt die Flensburger
Verkehrssünderkartei entschärfen. Oder verspricht zusätzliche
Überholspuren auf (bayerischen) Landstraßen, für die es zumeist weder
genügend Geld noch Platz gibt. Egal, wenn das alles nicht reicht:
2020 wird Ramsauer kaum mehr Verkehrsminister sein.
Pressekontakt:
Westdeutsche Allgemeine Zeitung
Zentralredaktion
Telefon: 0201 / 804-6528
zentralredaktion(at)waz.de