(ots) - Bei seinem Bestreben, sämtliche
Hinterlassenschaften der Amtsvorgängerin Heidemarie Wieczorek-Zeul
(DSPD) im Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit zu
tilgen, sieht sich der amtierende Ressortchef Dirk Niebel von der FDP
leider noch nicht ganz am Ziel. Gegenüber der "Leipziger
Volkszeitung" (Freitag-Ausgabe) sagte Niebel jetzt zu entsprechenden
Vorwürfen der früheren Entwicklungsministerin von der SPD: "Es ehrt
mich, dass Frau Wieczorek-Zeul mir vorwirft, ich machte eine andere
Politik im Ministerium als sie. Ihr Vorwurf, ich hätte alle Spuren
ihrer Arbeit im Ministerium beseitigt entspricht leider noch nicht
der Realität. Aber ich arbeite weiter daran." Zuvor hatten Egon Bahr
und Erhard Eppler, die früheren Entwicklungsminister der SPD (neben
Heidemarie Wieczorek-Zeul), unter Protest ihre Teilnahme an der
50-Jahr-Feier des Ministeriums am 14. November abgesagt. Begründet
wurde dies mit der Amtsführung des Ministers und mit der Tatsache,
dass Niebel es zwei Mal abgelehnt habe, bei dieser Jubiläumsfeier
auch Eppler als offiziellen Redner vorzusehen. Offenbar fehle es
Niebel an der notwendigen Souveränität, diesem ausdrücklichen
Mitarbeiterwunsch nachzukommen. Dazu sagte Niebel jetzt der Zeitung:
"Das sollten die drei nicht zu schwer nehmen. Vor zehn Jahren, zum
40. Ministeriums-Jubiläum, hat nur die amtierende Ministerin
geredet." Jetzt, zum 50. Geburtstag, spreche als Hauptredner immerhin
der Bundespräsident und der amtierende Minister halte nur das kurze
Begrüßungswort. "Wir machen schließlich Zukunft und nicht
Vergangenheit", ergänzte Niebel.
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