(ots) - Vom Himmel hoch, da ...
... kommt er her. Nein, weder ein Engel noch der Heilige Geist,
Jesus oder gar dieser Gott schweben ein. Nur der Stellvertreter
landet - in Berlin-Tegel. Benedikt XVI., aus Funk, Fernsehen, Presse
und Flugblatt auch bekannt als Heiliger Vater, Papa Ratzi oder
Hitlerjunge Ratzinger. Nichts weniger als ein Wunder werden
Hauptstadt und Republik erleben. Gleich Moses einst das Rote Meer
wird unser »Bild«-Zeitung- wir-sind-Papst die Bevölkerung in - da
setzt er noch einen drauf - drei Teile teilen: die Ehrfurchtsvollen,
die Papstgegner und die Desinteressierten. Paradoxerweise sind
Letztere dieser Tage die Seeligen, schalten einfach um, blättern
weiter, können den medialen Glauben-Nichtglauben-Krieg an sich
vorbeiziehen lassen. Die anderen aber - Inquisition lässt grüßen.
Kleinkariert, schäbig, beschämend - so schallt es denen entgegen, die
nicht glauben wollen. Und auch jenen, die trotz Glauben die Kritik an
katholischer Sexualmoral, Kondomverbot, mittelalterlichem
Geschlechterverhältnis, fragwürdigem Geschichtsverständnis und Milde
gegenüber einem Holocaustleugner teilen oder einfach auf der Trennung
von Staat und Kirche beharren. Mancher Gläubige glaubt an viel, aber
anscheinend nicht an freie Meinungsäußerung und Demonstrationsrecht.
Bis zum 25. September noch ziehen Papstanhänger und -kritiker
rhetorisch zu Felde - die einen mit Gott, die andern mit
Menschenverstand.
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