(ots) - Von Dirk Dasenbrock
Österreich steht eher selten im Blickpunkt der Deutschen.
Deutschland gegen Österreich im Fußball: Das nennt man ein
Bruderduell. Die Geschichte dieser beiden Brüder ist eine Geschichte
von Missverständnissen.
Jahrhundertelang dominierte der große Block der Habsburger
Donau-Monarchie die Politik des völlig zersplitterten Deutschlands.
Bis dann Bismarck vor 140 Jahren das kleine deutsche Reich mit Eisen
schmiedete. Die Österreicher mussten draußen bleiben. Das blieb dann
so, bis der Anstreicher aus Braunau seine Heimat heim holte - unter
tosendem Jubel der willfährigen österreichischen Volksmasse. 1945 war
dann Schluss mit großdeutschen Phantasmagorien. Und Österreich wieder
eine Art Groß-Wien mit Umgebung.
Seitdem ist der Piefke den Alpenbewohnern herzlich suspekt
geworden. Gesunde Antipathie könnte man sagen. Allerdings hat der
gemeine Österreicher nicht nur eine Deutschen-Antipathie - vielmehr
ist er in den letzten Jahrzehnten zum Ressentiment-Weltmeister
mutiert. Fremdenfeindlich hoch drei. Alle slawischen Nachbarn nennt
der Österreicher verächtlich "Tschuschen". Beinahe nirgends ist der
Antisemitismus, gerne ganz offen, so präsent wie in Wien, Salzburg
oder Innsbruck.
Verglichen mit den Leuten zwischen Vorarlberg und Neusiedler See
sind die Leute zwischen Flensburg und Garmisch geradezu vorbildlich
in ihrer Toleranz.
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