(ots) - Viele Opfer
Die Ausbreitung des EHEC-Erregers macht viele Menschen zu Opfern:
tief verunsicherte Verbraucher, lebensgefährlich erkrankte Patienten,
immer mehr Tote. Zugleich bangen Gemüsebauern in Deutschland und
Spanien um ihre Existenz, die an der Krise unschuldig sind.
Trotz nachweislich einwandfreier Ware sind sie zur
Massenvernichtung von Tomaten und Gurken gezwungen. Es bleibt ihnen
nur, die Produkte unterzupflügen. Das ist bitter.
Als wäre das alles nicht genug, gibt es auch noch einen Rückschlag
bei der Suche nach der Quelle der Infektionen. Selbst das medizinisch
hoch entwickelte Europa steckt in der EHEC-Forschung wieder ganz am
Anfang.
Nun heißt es: An spanischen Gurken liegt es nicht. Dennoch sind
die Vorwürfe von Gesundheitsministerin Rosa Aguilar überzogen. Dass
sie das deutsche Krisenmanagement angesichts der Millionenverluste in
Spanien tadelt, ist aus ihrer Sicht verständlich. Aber gerade weil
die deutschen Behörden im Dunkeln tappen, darf man ihnen nicht
vorwerfen, wenn sie in ihrer Hilflosigkeit vor allen denkbaren
Gefahrenquellen warnen. Das ist das Mindeste, was man verlangen kann.
Denn nicht die Frage nach Schadenersatz oder nach dem Schuldigen hat
Vorrang, sondern die Überlegung, wie sich die Ausbreitung der
Krankheit verhindern lässt. Solange die Herkunft des EHEC-Erregers
nicht feststeht, bleibt nur die Möglichkeit, die Forschung zu
intensivieren.
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