(ots) - Vom Hoffnungsträger zum Kaiser ohne Kleider. Seit
Freitag ist Karl-Theodor zu Guttenberg akademisch und politisch nackt
- mit Brief und Siegel. Der Absturz des einstigen Superstars aus dem
Kabinett Merkel ist damit endgültig perfekt. Er hat bei seiner
Doktorarbeit vorsätzlich getäuscht. Dass die Universität Bayreuth so
urteilen würde, war nach den unzähligen fehlerhaften Stellen in
Guttenbergs Dissertation und dem Verzicht des Freiherrn auf Titel und
Amt sonnenklar. Das Urteil der Professoren lässt die gesamte
Verteidigungstaktik des CSU-Politikers in den vergangenen Monaten
noch absurder erscheinen. Immer wieder hatte er beteuert, nicht
vorsätzlich betrogen oder getäuscht zu haben, zugleich wollte er aber
die Veröffentlichung der universitären Bewertung noch verhindern. Die
Wahrheit hätte ihm mehr geholfen. Nun wird sich Guttenberg
hoffentlich eingestehen, dass er am Ende über sich und sein Verhalten
gestolpert ist und nicht über die Medien, den politischen Gegner oder
sonst jemanden, der ihm Böses wollte. Es gibt keinen Grund mehr für
Verschwörungstheorien. Dass nach Ansicht der Universität allerdings
das Promotionsverfahren einwandfrei gewesen und Guttenbergs
professorale Mentoren keine Fehler gemacht haben sollen, klingt
gänzlich unglaubhaft. Man hält offenbar auch in Bayreuth zusammen.
Guttenbergs politische Karriere ist beendet, seine baldige Rückkehr
auf die Polit-Bühne ist seit Freitag noch unwahrscheinlicher
geworden. Das ist Fakt. An den Gedanken müssen sich nun auch seine
vielen verbliebenen Fans gewöhnen.
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