(ots) - Nach den Banken kommt nun der Stresstest für
Atomkraftwerke. Intensiv können die Anlagen auf die Lehren aus der
Katastrophe von Fukushima bis Mitte Mai nicht untersucht werden.
Immerhin haben Umweltminister Röttgens Experten aufnotiert, was
unbedingt erforderlich ist, um die Meiler so zu betreiben, dass ihre
Kühlung bei einem totalen Stromausfall nicht völlig zusammenbricht.
Trotz dieser Nachrüstmaßnahmen gilt aber weiterhin die Erkenntnis,
die 300 Wissenschaftler Kanzlerin Angela Merkel nahebringen.
Kernkraftwerke sind so komplexe Systeme, dass Naturwissenschaftler
deren Sicherheit nicht wirklich berechnen können. Mit dem Begriff des
Restrisikos zu hantieren, hilft angesichts der Gefahren, die vom
Versagen nur einer Anlage ausgehen, nicht weiter. Die Tragödie im
Hochtechnologie-Land Japan lässt daher nur einen Schluss zu:
Aussteigen aus einer Technik, deren Schäden nicht einmal versicherbar
sind. Nun können sich viele Menschen nicht vorstellen, wie eine
Energieversorgung ohne Großkraftwerke funktionieren kann. Doch auch
da mangelt es nicht an Erkenntnis, sondern am Umsetzen vorhandener
und verbesserbarer Lösungen. Wer dies fordert, ist übrigens alles
andere als technikfeindlich. Energie umweltverträglich zu erzeugen,
sie effizient einzusetzen, weniger Strom zu verbrauchen, um mehr
damit zu erreichen, fordert den Erfindergeist gewaltig heraus. Es
gilt ihn abzurufen.
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