(ots) - Drei Sprengsätze in der Nähe eines Fußballstadions,
in dem nur wenige Tage später über 80 000 Menschen versammelt
sein werden - eine Meldung, die elektrisiert. Selbst wenn nach Lage
der Dinge ein gezielter Terroranschlag als Hintergrund des Dortmunder
Falles unwahrscheinlich ist, schreckt die Nachricht auf. In Zeiten,
da das Atomunglück im japanischen Fukushima oder der blutige
Bürgerkrieg in Libyen die Schlagzeilen beherrschen, ruft sie uns die
verdrängten Gefahren im eigenen Land schlagartig ins Gedächtnis
zurück. Dabei ist es erst wenige Monate her, dass in Deutschland
Terroralarm galt, schwer bewaffnete Polizisten an Bahnhöfen
patrouillierten, Menschen überlegten, ob der Besuch auf dem
Weihnachtsmarkt wohl zu riskant wäre. Anscheinend war der mutmaßliche
Täter ein Einzelgänger. Ein junger Mann, der in seinem Wohnzimmer
Baupläne für Sprengsätze studierte, Pläne ausheckte, obskure
Drohungen per E-Mail verschickte, womöglich eine Erpressung im Sinn
hatte. Man kann von Glück sprechen, dass er bei seiner Tat offenbar
nicht sehr professionell vorging und den Fahndern des BKA schnell ins
Netz ging. Was in den Köpfen solcher Einzeltäter vorgeht, mag für uns
unergründlich bleiben. Aber mit dieser Art von unberechenbarer Gefahr
müssen wir leben. Auch das eine Art von Restrisiko.
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