(ots) - Rückschläge absehbar
In Afghanistan rein kamen die USA, Deutschland und weitere
Alliierte schnell, aber wieder raus? So richtig der Militärschlag
gegen die Taliban nach den Terroranschlägen vom September 2001 war,
so schwierig stellt sich auch 2011 der Rückzug dar. Was für ein
langer, bitterer, verfluchter Krieg!
Jetzt soll die afghanische Regierung sieben Provinzen selbst
kontrollieren. Das macht Hoffnung, aber es ist erst der Anfang eines
langwierigen Prozesses der Übergabe von Verantwortung, bei dem viele
Rückschläge und noch mehr Tote programmiert sind. Allein die
Internationale Schutztruppe hat bereits fast 2400 gefallene Männer
und Frauen zu beklagen, darunter rund 50 Deutsche. Wie beunruhigend
sich der Krieg entwickelt, zeigt vor allem eins: Die Verluste der
NATO sind in den vergangenen vier Jahren rapide gestiegen. Und nun
steht wieder eine blutige Frühjahrsoffensive der Taliban an.
Es ist daher schwer vorstellbar, dass die Zahl alliierter
Streitkräfte in diesem Jahr in nennenswerter Zahl reduziert werden
kann, wie es US-Präsident Obama versprochen hat. Sicherlich: Es gibt
Fortschritte beim Aufbau der afghanischen Armee. Doch es ist nicht
absehbar, wann sich die ISAF aus der Kampfzone zurückziehen kann, um
in eine reine Ausbildungsmission zu wechseln. Mögen die
NATO-Mitglieder in vielen Fragen zerstritten sein, einig sind sie
sich offenbar in einem Punkt: An der Heimatfront wird der Krieg
gnadenlos
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