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Lehrerverband: Pieper redet "hanebüchenen Unsinn"/ Harsche Kritik auch von FDP-Landespolitikern

ID: 342778

(ots) - Der Präsident des Deutschen Lehrerverbandes (DL),
Josef Kraus, hat die bildungspolitischen Vorstellungen der
FDP-Vizechefin Cornelia Pieper harsch kritisiert. Das sei
"hanebüchener Unsinn" sagte Kraus im Interview mit stern.de, der
Onlineausgabe des Hamburger Magazin stern. Pieper hatte zuvor auf
stern.de gefordert, ein Zentralabitur einzuführen, Kinder bereits mit
fünf Jahren einzuschulen und das bildungspolitische
Kooperationsverbot zwischen Bund und Ländern wieder aufzuheben.
Massiver Widerstand gegen diese Forderungen kam auch von
FDP-Bildungspolitikern aus den Ländern.

Kraus kritisierte vor allem Piepers Anmerkung, dass es nach der
Wiedervereinigung versäumt worden sei, positive Aspekte des
DDR-Bildungssystems zu übernehmen. Das sei "pure DDR-Nostalgie" und
allein dem Wahlkampf im Sachsen-Anhalt geschuldet. Das
DDR-Schulsystem sei lediglich ideologisch effektiv gewesen. "Wenn das
DDR-System so toll gewesen wäre, wie Frau Pieper sich zu erinnern
beliebt, dann dürften Länder wie Brandenburg und
Mecklenburg-Vorpommern nicht ständig bei innerdeutschen
Leistungstests miserabel abschneiden", sagte Kraus. Vor allem beim
Fremdsprachenunterricht habe die DDR versagt.

Die aktuellen Forderungen Piepers lehnte Kraus rundweg ab. Eine
Einschulung mit fünf Jahren sei falsch, weil Kinder überfordert
werden könnten, so der DL-Präsident. Piepers Ruf nach einem Abitur
nach 12 Jahren sei eine "hohle Forderung", da dies bereits weitgehend
realisiert sei. Im Übrigen sähe er keine Chancen, das
Kooperationsverbot im Grundgesetz wieder aufzuheben.

Scharfe Kritik kassierte Pieper auch vom "Hannoveraner Kreis",
einem Zusammenschluss von FDP-Bildungspolitikern aus den Ländern. In
einer Stellungnahme, die stern.de vorliegt, heißt es: "Wir
FDP-Bildungspolitiker werden mit aller Leidenschaft dagegen kämpfen,




dass uns irgendjemand in der Bildungspolitik zur fünften
sozialdemokratischen Partei machen will [...]. Deswegen sind wir auch
sicher, dass weder der Bundesvorsitzende noch der Generalsekretär
sich für diese zentralistischen Positionen vereinnahmen lassen, die
eine radikale Abkehr von der Beschlusslage unseres Wahlprogramms
wären." Titel der Stellungnahme ist: "FDP-Bildungspolitiker zeigen
der FDP-Vize die gelbe Karte". Zu den Unterzeichnern gehören Jörg-Uwe
Hahn (Hessen), Lasse Becker, Chef der Jungen Liberalen, Patrick
Meinhardt (Baden-Württemberg), Hans-Werner Schwarz (Niedersachsen),
Ingrid Pieper-von Heiden (Nordrhein-Westfalen) sowie sechs weitere
liberale Landespolitiker.

Das Interview im Wortlaut sowie die Stellungnahme der
FDP-Landespolitiker lesen Sie unter:

www.stern.de/kraus



Pressekontakt:
Gruner+Jahr, stern.de
stern.de-Autor Hans Peter Schütz, Tel: 0171-5445141


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Datum: 05.02.2011 - 15:24 Uhr
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