(ots) - Die Frage, wie man einen gleitenden Übergang vom 
Berufsleben in den Ruhestand gestalten könnte, ist mindestens so alt 
wie die Debatte über die Rente mit 67. Doch während die Verlängerung 
der Lebensarbeitszeit mittlerweile im Gesetzblatt steht, fehlt auf 
besagte Frage immer noch eine Antwort. Das könnte sich nun ändern. 
Die von der Koalition verfolgte Idee, den Wechsel ins Rentnerdasein 
durch eine deutliche Anhebung der Zuverdienstgrenzen zu 
flexibilisieren ist durchaus diskussionswürdig und auch 
konstruktiver, als ständig das Paradebeispiel vom Dachdecker zu 
zitieren, der mit 67 nie und nimmer mehr auf dem Dach stehen könne, 
wie es die Opposition tut.  Die Forderung nach Sonderreglungen für 
einzelne Berufsgruppen führt jedenfalls in die rentenpolitische 
Sackgasse. Wegen ihrer komplizierten Ausgestaltung fristet die 
Teilrente ein Schattendasein. Dabei könnte sie helfen, dass ältere 
Arbeitnehmer im Beruf etwas kürzer treten und bis zum regulären 
Renteneintritt trotzdem kaum finanzielle Einbußen haben. Am Ende 
kommt das sogar besser als die Altersteilzeit, die in der Praxis als 
Blockarbeitszeit mit anschließendem Nichtstun funktioniert. 
Schließlich ist es nicht jedermanns Sache, nach lebenslangem Arbeiten
abrupt von Hundert auf Null zu gehen. Das Modell der Koalition hat 
freilich einen Haken: Man muss sich den vorgezogenen Rentenbezug auch
leisten können. Schließlich ist er mit dauerhaften Abschlägen 
verbunden, die durch einen zeitlich begrenzten Zusatzverdienst nicht 
auszugleichen sind. Gutverdiener können das gut verschmerzen. Gegen 
die drohende Altersarmut fehlt nach wie vor ein politisches Rezept.
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