(ots) - Vorbei sind die auf gegenseitiger Abneigung
beruhenden Attacken von Liberalen und Grünen. Vergessen alle Schwüre,
nur mit der CDU zu koalieren. Die FDP erfindet sich neu - für
Minderheitsregierungs-Chefin Kraft wie ein Geschenk. Gesetzt den
Fall, die NRW-FDP machte Ernst mit ihrer Öffnung Richtung Rot-Grün:
Dann verlören die gerade in NRW unkalkulierbaren Linken ihr Gewicht
als Mehrheitsbeschaffer für Rot-Grün. Mit anderen Worten: Krafts
Risikoregierung würde endlich solide, würde stabil. Auch
machtstrategisch hätte Krafts SPD zur Freude allen Grund. Mit Blick
auf die Landtagswahl 2015 ergäben sich mit Grünen und FDP
breitestmögliche Bündnisoptionen. Das ist für eine weiter von Erosion
bedrohte Volkspartei beruhigend. Die CDU aber muss um einen bisher
sicher geglaubten Koalitionspartner bangen. Und nicht zuletzt ergeben
sich interessante Aussichten für anstehende Wahlen und erst recht für
den Bund. Nicht zum ersten Mal würde in NRW die Weiche für
Bundes-Koalitionen gestellt. Dass aber in der FDP jäh eine
nostalgische Liebe zu goldenen sozialliberalen Zeiten erwacht, ist
nicht zu vermuten. Sie wird vom dramatischen Popularitätsverfall
getrieben und der Gewissheit, an Bedeutung zu verlieren. Also biedert
sie sich an. Aber was soll's, wenn es stabilen Verhältnissen nützt.
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