(ots) - Die Mitgliederzahl der NPD wird durch die Fusion
mit der DVU wahrscheinlich auf 9000 steigen. Diese Zahl sei
realistisch, sagten Verfassungsschützer dem Tagesspiegel. NPD und DVU
hatten Ende Dezember 2010 nach vielen Querelen die "Verschmelzung"
vollzogen. In einer vorläufigen Bilanz für 2010 sehen
Verfassungsschützer die NPD alleine bei 6600 Mitgliedern, das sind
200 weniger als 2009. Die DVU wird auf zuletzt nur noch 3000
Mitglieder taxiert, im Jahr davor waren es noch 4500. Die NPD könne
die Verschmelzung als Prestigeerfolg verbuchen, obwohl der
Parteiapparat durch den Zuwachs der meist inaktiven DVU-Leute kaum
schlagkräftiger werden dürfte. Aber es komme der NPD auch zugute,
dass sie bei mehreren anstehenden Wahlen fast keine rechtsextreme
Konkurrenz fürchten müsse. Das rechtsextreme Spektrum insgesamt
beziffern die Experten für 2010 auf 26 000 Personen. Das sind 2800
weniger als im Jahr zuvor. Der Rückgang sei vor allem mit dem
Siechtum der DVU zu erklären, heißt es. Die von der rechten Szene
ausgehende Gefahr habe sich jedoch keineswegs verringert. So sei die
Zahl der Neonazis weiter gestiegen. Im vergangenen Jahr zählten
Verfassungsschützer bundesweit 5600 (2009: 5000) Neonazis, darunter
600 bis 700 der als besonders aggressiv geltenden "Autonomen
Nationalisten". Die Zahl der rechtsextremen Bands blieb mit ungefähr
150 nahezu unverändert. Eine Zunahme gab es bei einschlägigen
Internet-Radios (40, vorher 29) und bei den von deutschen
Rechtsextremisten betriebenen Homepages (ungefähr 1100, zuvor 1000).
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