(ots) - Guido Westerwelle ist, durch eigenes Zutun, längst
zum Sündenbock der Regierung geworden. Jetzt kündigt ihm in einer
Allensbach-Umfrage auch noch die wirtschaftliche Elite des Landes die
Freundschaft. Sie glaubt, die FDP könne vom Rücktritt ihres Vormanns
nur profitieren. Für Westerwelle ist das sehr bitter. Ebenso
vielsagend war schon die Reaktion der eigenen Parteifreunde auf die
ätzende Kritik des bewährten liberalen Stänkerers Kubicki. Man nahm
Westerwelle in Schutz, offensiv verteidigt wurde der eigene Vormann
nicht. Weiß niemand mehr, wozu man Westerwelle noch benötigt? Hotel,
Steuersenkung, Maulwurf. Das sind die Peinlichkeits-Chiffren für die
FDP. Die liberalen Minister für Gesundheit, Justiz und Entwicklung
findet kaum jemand toll. Schwerer wiegt, dass die Liberalen über
Kanzlerin Merkels Alternativlos-Politik ihre Botschaft verloren
haben. An Rettungsschirmen ist gar nichts liberal. Im Gegenteil: Das
ist nicht freiheitlich, sondern staatswirtschaftlich. Hieße das
Problem der FDP nur Westerwelle, es wäre leicht lösbar. Es ist aber
so: Der Zeitgeist strahlt grün, nicht gelb.
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