(ots) - Gegen Morbus Rösler gibt es keine Impfung. Man muss
stark damit rechnen, dass sich das Virus der Privatisierung, das
dieses Krankheitsbild hervorruft, künftig auch in der
Pflegeversicherung ungehemmt ausbreiten wird. Während es auf der
Seite der Versicherten zu schmerzverzerrten Gesichtern beim Anblick
gähnender Leere auf ihren Konten und in ihren Geldbörsen führt, wird
dieses Symptom bei den Unternehmern und Anbietern von
Pflegeleistungen ausbleiben. Denn in der Pflegeversicherung soll es
nach dem Willen der Koalition demnächst genauso zugehen wie in der
Gesetzlichen Krankenversicherung. Die Beiträge der Unternehmen werden
eingefroren, den Leistungsanbietern muss alles bezahlt werden und das
finanzielle Risiko liegt voll bei den Versicherten. Die sollen zu
einer privaten, kapitalgestützten Pflegezusatzversicherung gezwungen
werden. Und vom Kapitalmarkt weiß man ja, wie verantwortungsbewusst
sich dieser der Sicherung ihm anvertrauter Mittel widmet. Derzeit
tarnt sich das Virus noch mit einer Hülle, die vorgibt, nur das Beste
zu wollen - beispielsweise bessere Ausbildung und bessere
Arbeitsbedingungen in der Branche. Die hätte es längst geben können,
wenn nicht den Betreibern der Einrichtungen schon vor Jahren Tür und
Tor zur Beschäftigung von Billigkräften und für die eigene
Gewinnmaximierung geöffnet worden wären. Da konnte Morbus Rösler
ungehindert hindurchschlüpfen.
Pressekontakt:
Neues Deutschland
Redaktion / CvD
Telefon: 030/2978-1721