(ots) - Er arbeitet im Verborgenen, im Schutz der
Anonymität. Er gibt sich gern geheimnisvoll, brüstet sich mit
Todesdrohungen gegen seine Person, gefällt sich in der Rolle des
vermeintlichen Staatsfeinds Nummer eins. Julian Assange, der Mann
hinter der Internet-Plattform Wikileaks, geriert sich wie der Robin
Hood des Online-Zeitalters. Allmählich wird immer deutlicher: Der
umtriebige Australier kämpft vor allem für eins - für sein eigenes
Ego. Assange fordert die totale Transparenz, macht vertrauliche und
geheime Dokumente hunderttausendfach für die Allgemeinheit
zugänglich. Aber er selbst sagt wenig bis nichts über die
eigentlichen Motive für seinen Privatkrieg, der sich bislang vor
allem gegen die US-Regierung richtet. Der selbst ernannte Aufdecker
schweigt sich in eigener Sache lieber aus. Es mag
Unterhaltungspotenzial haben, wenn man liest, was Diplomaten über
Regierungschefs und Minister anderer Länder so tratschen. Aber sind
solche "Enthüllungen" wirklich wichtig im Sinne der Demokratie? Oder
geht es nur um den Coup? Es ist überfällig, dass Julian Assange sich
den bohrenden Fragen stellt.
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