(ots) - KOMMENTAR · FDP
Fragen an Westerwelle Peinlich, peinlich: Guido Westerwelles
eigener Büroleiter in der FDP-Zentrale erweist sich als der
"Maulwurf", der US-Botschafter Philip D. Murphy mit Informationen
über die Koalitionsverhandlungen vor gut einem Jahr versorgt hat.
Damals war Helmut Metzner noch für "Strategie und Kampagne" in der
Zentrale der Liberalen verantwortlich. Zu seinem Büroleiter machte
Westerwelle den Fliegen-Träger erst, als er den Vorgänger mit ins
Auswärtige Amt nahm. Man muss sich nur Metzners Internet-Seite
ansehen um zu erkennen: Da ist ein profilierungssüchtiger
41-Jähriger, der sich selbst zu wichtig nimmt. Murphys Interesse muss
ihm geschmeichelt haben - so sehr, dass er ihm brühwarm aus den
Koalitionsverhandlungen berichtete. Er mag keine großen Geheimnisse
ausgeplaudert haben. Doch allein die Tatsache, dass er den Mund nicht
halten konnte, macht offensichtlich: Als engster Mitarbeiter
Westerwelles war er ungeeignet. "Wer gackert, muss auch Eier legen",
nannte Metzner sein Lebensmotto - genau das falsche. Für ihn mag
tragisch sein, dass seine Karriere in der FDP abrupt endet.
Westerwelle muss sich fragen lassen, mit welchen Mitarbeitern er sich
umgibt - nicht nur in der Parteizentrale, sondern auch im Auswärtigen
Amt. Und warum er bezweifelte, dass es einen Informanten in der FDP
gibt. Eigentlich müsste er jeden in seiner direkten Umgebung so gut
kennen, dass er sich seiner absoluten Loyalität sicher sein kann.
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Südwest Presse
Lothar Tolks
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