(ots) - Solange vier der fünf Parteien im Bundestag die
Rente mit 67 grundsätzlich wollen, wird ein bestellter Sozialrat den
Rentenversicherungsbericht der Regierung nicht verdammen. Dennoch ist
dessen Gutachten an einigen Stellen erstaunlich deutlich. So sehen
die Autoren »keine Automatik, dass sich infolge des demografischen
Wandels die Arbeitsmarktchancen der Älteren wesentlich verbessern«.
Schuld sei die »Bildungsstagnation«. Auch müsse sich die Kommission,
deren Einsatz für nächstes Jahr geplant ist, mit dem Problem der
Altersarmut beschäftigen, das insbesondere durch
Langzeitarbeitslosigkeit und Erwerbsminderungsrenten entstehe. Manche
Fakten findet man versteckt in Nebensätzen, etwa dass der gepriesene
höhere Rentenanspruch nach 67 Jahren bloß »die Wirkung der
Rentenniveausenkung« mindere - jener Senkung, die schon längst
vollzogen ist. Die Rente ist sicher, so scheint es derzeit,
allerdings auf deutlich niedrigerem Niveau als früher. Und nicht
allein Langzeitarbeitslosigkeit vermindert den Anspruch weiter,
sondern bereits unterbrochene Erwerbsbiografien und prekäre, schlecht
bezahlte Arbeitsverhältnisse. Selbst ohne Abschläge durch die Rente
mit 67 droht immer mehr Menschen Altersarmut, weil die gesetzliche
Rente nicht mehr zum Leben reicht, Betriebsrenten kaum mehr
existieren und sie sich eine private Vorsorge nicht leisten können.
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