(ots) - Von Klaus Welzel
Wenn sie es nicht schon längst gemerkt hätten, die Grünen könnten
sich geehrt fühlen durch diese Generalabrechnung: Angela Merkel
stürzte sich ebenso wie Union und FDP auf die kleinste Fraktion im
Bundestag. Und gemäß dem Motto "Viel Feind, viel Ehr'" kommt dieser
Verhalten einer ganz besonderen Auszeichnung gleich. Schwarz-Gelb
hat erkannt, dass die wichtigsten Wahlen 2011 vom Abschneiden der
Grünen abhängen. Ob Baden-Württemberg oder Berlin - werden die Grünen
dort stärker als die SPD, gelten die ersten grün-roten Bündnisse als
gesetzt. Dabei können sich die Grünen auf eine breite Basis berufen.
Denn laut Allensbach, glaubt fast jeder zweite Deutsche, dass die
Öko-Partei gemocht wird. Und fast ebenso viele können sich einen
Grünen als Ministerpräsidenten vorstellen. Damit sind die Grünen zwar
noch lange keine Volkspartei - und nur ein Drittel ihrer
Umfragewähler - als rund acht Prozent - würde sie aus Überzeugung
wählen. Aber der grüne Trend dürfte bis ins Wahljahr 2011 hinein
bestehen. Deshalb war es politisch richtig von der Kanzlerin, den
Totalverriss der Grünen in den Mittelpunkt ihres Debattenbeitrags zu
stellen. Schwarz-Grün bleibt ja ohnehin nur eine Option.
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