(ots) - Sven Lehmann, Chef der NRW-Grünen, fordert eine
Abschaffung des Bildungs- und Teilhabepaketes für Kinder aus Familien
mit geringem Einkommen. Stattdessen müsse eine neue Bundesregierung 
einen "Systemwechsel" hin zu einer unbürokratischen 
Kindergrundsicherung vollziehen. "Jamaika muss sich daran messen 
lassen, ob es spürbar Kinderarmut verringert", sagte Lehmann der 
Westdeutschen Allgemeinen Zeitung (WAZ, Montagausgabe) vor den 
nächsten Sondierungsgesprächen zwischen Union, FDP und Grünen. "Wir 
wollen das Bildungs- und Teilhabepaket abschaffen, denn es ist 
bürokratisch und erreicht nur etwa die Hälfte der Kinder, denen es 
zusteht", sagte der Bundestagsabgeordnete. Antragshürden, 
Unwissenheit und Scham verhinderten oft, dass Kinder die 
Unterstützung bekämen, die ihnen zustehe.
   Lehmann: "Stattdessen wollen wir einen höheren Kinderregelsatz und
kostenfreien Zugang zu Mittagessen und Sportangeboten. Was nützt ein 
Mittagessen für einen Euro, wenn einige Kinder selbst diesen Euro 
nicht aufbringen können?" Dass in Deutschland jedes fünfte Kind in 
Armut lebe, sei nicht hinnehmbar. "Mit etwas mehr Kindergeld oder 
höheren Freibeträgen ist das Problem nicht zu lösen. Davon haben 
Kinder in ärmeren Familien nichts", so Lehmann.
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