(ots) - Wer dauerhaft Medikamente einnehmen muss,
braucht deshalb auf Sport nicht zu verzichten - im Gegenteil: "Bei
vielen chronischen Erkrankungen setzen wir Ärzte körperliches
Training wie ein zusätzliches Medikament ein", erklärt der ärztliche
Direktor des Zentrums für Prävention und Sportmedizin am Klinikum
rechts der Isar in München, Professor Martin Halle, im
Gesundheitsmagazin "Apotheken Umschau". Doch wie bei jeder Arznei
muss auch beim Sport darauf geachtet werden, dass er sich mit den
anderen Medikamenten verträgt, die der Patient bekommt. Wer zum
Beispiel wegen hohen Blutdrucks Betablocker einnimmt, sollte mit
seinem Arzt über einen möglichen Medikationswechsel sprechen. Die
Wirkstoffgruppe habe für Patienten, die Ausdauersport treiben wollen,
eine Reihe von Nachteilen, so Halle. "Wenn es irgendwie geht, sollte
der Bluthochdruck bei körperlich aktiven Menschen mit einem anderen
Medikament gesenkt werden." Bekommen Herzschwäche-Patienten
wassertreibende Diuretika, müssen sie beachten, dass sie doppelt
Flüssigkeit verlieren: durch das Schwitzen und die Tabletten. Sie
benötigen genaue Anweisungen ihres Kardiologen, wie sie Training,
Trinkmenge und Medikamenteneinnahme aufeinander abstimmen. Bei
Menschen, die gerinnungshemmende Antikoagulanzien erhalten, wiederum
können Prellungen zu schweren Blutergüssen oder inneren Blutungen
führen. Sie müssen daher eventuell auf Kontaktsportarten wie Karate
oder Ballsportarten wie Fußball verzichten.
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