(ots) - Roboter übernehmen Aufgaben, die bis gerade als 
originär menschlich galten. Autos sollen bald ohne Menschenhand und 
Verbrennungsmotor fahren. Und was die Digitalisierung mit unserer 
Arbeitswelt noch alles macht, ist gar nicht abzusehen. Angesichts der
gewaltigen Umwälzungen, die schon im Gang sind, wirkt die Frage, wo 
wir sonntags einkaufen sollen, wenn es keine Tankstellen mehr gibt, 
eher banal. Aber für die Tankstellenpächter ist sie das nicht. Viele 
der neuen Techniken könnten das Leben sehr bequem machen. Aber viele 
der neuen Geschäftsmodelle, die durch die Digitalisierung entstehen, 
werden hinwegfegen, was wir über Jahrzehnte organisiert haben. Das 
kann man je nach Temperament, Alter, Ausbildung und Vermögen als 
Befreiung oder als Bedrohung empfinden. Und je nach persönlicher Lage
ist beides berechtigt: die Euphorie und die Angst. Als Gesellschaft 
müssen wir den Ausgleich schaffen: keine Chancen verbauen, aber die 
Verlierer nicht vergessen. Nur weiß kein Mensch, wie genau das gehen 
soll. Bricht das Herzstück unserer Wirtschaft, die 
Automobilindustrie, zusammen? Drohen  Arbeitsplatzverluste, die das 
bedingungslose Grundeinkommen zwingend notwendig machen, um Aufstände
zu vermeiden? Oder werden wir wie in früheren Zeiten gestärkt aus dem
technologischen Umbruch hervorgehen, entlastet vom Lästigen, befreit 
für Kreatives, mit neuen Lösungen für die Probleme der Umwelt? 
Hoffnung ist produktiver. Wir können nicht anhalten oder zurück, aber
müssen das, was wir an Demokratie und sozialer Sicherheit erreicht 
haben, verteidigen. Bei aller berechtigten Skepsis ist das alte 
Europa dafür besser gerüstet als jede andere Region der Erde. Und die
Zukunft bleibt, was sie immer war: offen.
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