PresseKat - Neues Bundesnaturschutzgesetz legalisiert Tötung von Wildtieren / Deutsche Wildtier Stiftung kritis

Neues Bundesnaturschutzgesetz legalisiert Tötung von Wildtieren / Deutsche Wildtier Stiftung kritisiert: Bauvorhaben und Windkraft stehen künftig über Artenschutz

ID: 1503271

(ots) - Wenn Windkraftanlagen ohne Rücksicht auf
geschützte Arten wie Fledermäuse und Rotmilan errichtet werden,
kommen sie unter die Räder. Denn Natur- und Artenschutz stören
häufig, wenn es um wirtschaftliche Interessen geht. Mit der gestern
am späten Abend beschlossenen Änderung des Bundesnaturschutzgesetzes
hat die Bundesregierung kurz vor der parlamentarischen Sommerpause
Tatsachen geschaffen: Auf Betreiben des Bundesumweltministeriums
wurde eine Neuregelung beschlossen, die bei Baumaßnahmen wie z.B. von
Windkraftanlagen geltendes Gesetz zum Schutz von Arten aufweicht.
Viele Arten stehen aufgrund der intensiven Landnutzung in Deutschland
ohnehin schon enorm unter Druck - nun verschärft sich die Situation
weiter. Tote Adler unter Windenergieanlagen, Feldhamster unter Beton
eingeschlossen - in Zukunft kaum mehr ein Problem.

"Wie rücksichtlos diese Ziele verfolgt werden, zeigt die
Neuregelung im Rahmen des Paragraph 44 des Bundesnaturschutzgesetzes:
"Es wurde mit einem Federstrich gegen Natur- und Artenschutz
entschieden", kritisiert Professor Dr. Fritz Vahrenholt,
Alleinvorstand der Deutschen Wildtier Stiftung. Fakt ist: Es ist
jetzt legal, wenn z.B. durch den Betrieb von Windkraftanlagen
Wildtiere getötet werden! Besonders der neue Ausdruck der
"Signifikanz" ist problematisch. Erst ab dieser undefinierten
Schwelle soll das bisherige Tötungsverbot wirken. Doch wer
entscheidet, wie viele tote Tiere signifikant sind? Das geltende
EU-Recht für geschützte Arten kennt diesen Begriff ebenfalls nicht.

"Im Interesse der Windkraftlobby setzen sich Bundesregierung und
Bundestag mit dieser Entscheidung über das Tötungs- und
Verletzungsverbot von Wildtieren hinweg", bedauert Professor Dr.
Vahrenholt. Ãœber 25.000 Windenergieanlagen drehen mittlerweile in
Deutschland ihre Rotoren. Der Raum wird knapp. Besonders im windarmen




Süden Deutschlands werden die Anlagen daher zunehmend auch in Wäldern
gebaut, wo der ökologische Schaden oft beträchtlich ist. Der Tod von
Schwarzstorch, Wespenbussard und seltenen Fledermäusen wird nun als
unvermeidbar dargestellt und damit quasi legalisiert.

"Wir können nur hoffen, dass dieser ungeheuerliche Angriff auf den
Naturschutz in der nächsten Legislaturperiode wieder rückgängig
gemacht wird und protestieren aufs Schärfste", sagt Professor Dr.
Fritz Vahrenholt, Alleinvorstand der Deutschen Wildtier Stiftung.

Die Änderung des Naturschutzgesetzes im Wortlaut

"....Zudem kann auch für Vorhaben privater Träger die
Ausnahmevorschrift des § 45 Absatz 7 Satz 1 Nummer 5 in Anspruch
genommen werden, wenn zugleich hinreichend gewichtige öffentliche
Belange ihre Realisierung erfordern. Zu diesen Belangen gehört der
Ausbau der Erneuerbaren Energien."



Pressekontakt:
Eva Goris
Pressesprecherin
Telefon: 040 9707869-13
E.Goris(at)DeWiSt.de
www.DeutscheWildtierStiftung.de

Original-Content von: Deutsche Wildtier Stiftung, übermittelt durch news aktuell


Themen in dieser Pressemitteilung:


Unternehmensinformation / Kurzprofil:
drucken  als PDF  an Freund senden  TECHNISCHE INNOVATIONEN GEGEN DEN HUNGER: GEOGRAPHISCHES INFORMATIONSSYSTEM FÜR VIEHHALTER REDUZIERT HUNGER IN AFRIKA Alter Kachelofen: Sommermonate zur Modernisierung nutzen
Bereitgestellt von Benutzer: ots
Datum: 23.06.2017 - 13:16 Uhr
Sprache: Deutsch
News-ID 1503271
Anzahl Zeichen: 3322

Kontakt-Informationen:
Stadt:

Hamburg



Kategorie:

Umwelttechnologien



Diese Pressemitteilung wurde bisher 0 mal aufgerufen.


Die Pressemitteilung mit dem Titel:
"Neues Bundesnaturschutzgesetz legalisiert Tötung von Wildtieren / Deutsche Wildtier Stiftung kritisiert: Bauvorhaben und Windkraft stehen künftig über Artenschutz"
steht unter der journalistisch-redaktionellen Verantwortung von

Deutsche Wildtier Stiftung (Nachricht senden)

Beachten Sie bitte die weiteren Informationen zum Haftungsauschluß (gemäß TMG - TeleMedianGesetz) und dem Datenschutz (gemäß der DSGVO).

Emnid-Umfrage belegt: Kindern fehlt der Kontakt zur Natur ...

egt: Kindern fehlt der Kontakt zur Natur Was vor wenigen Jahrzehnten selbstverständlich war, ist heute selten geworden: Kinder, die draußen in der Natur spielen und herumtoben, auf Bäume klettern, Wildtiere beobachten und Bäche anstauen. &quo ...

SIE sucht Partner mit Pinselohr ...

mit Pinselohr Das Vorkommen von Luchsen ist in Deutschland auf wenige Gebiete beschränkt, denn die Wildkatze hat große Ansprüche an ihren Lebensraum. Die Einzelgänger brauchen für ihre Streifzüge geschlossene Waldg ...

Feldhasen feiern schon Silvester Hasen-Hochzeit! ...

schon Silvester Hasen-Hochzeit! Die ersten Rammler können es nicht abwarten: Sie schlagen mit den Vorderpfoten aufeinander ein, um ihre Kräfte zu messen. Die Hauptpaarungszeit des Feldhasen (Lepus europaeus) erreicht ihren Höhepunkt zwar erst i ...

Alle Meldungen von Deutsche Wildtier Stiftung