(ots) - Auch nach der Ankündigung von Chris Dercon, dass er
an der Volksbühne ein neues Ensemble aufbauen und die Gewerke
erhalten werde, bleibt Berlins Kultursenator Klaus Lederer (Die
Linke) bei seiner Absicht, die Berufung von Chris Dercon überprüfen
zu wollen.
Dem rbb-Kulturmagazin "Stilbruch" sagte Lederer am Mittwoch: ,,Ein
festes Ensemble ist eine notwendige, keine hinreichende Bedingung,
dass die Volksbühne tatsächlich weiter als Repertoire-Theater spielen
kann".
Chris Dercon war von Volksbühnen-Mitarbeitern vorgeworfen worden,
dass er das Theater in ein Tanz- und Festspielhaus verwandeln und
damit das Ensemble und die Gewerke der Volksbühne in Frage stellen
könnte.
Klaus Lederer sagte "Stilbruch" weiter: ,,Deswegen muss man über
Konzepte reden, ich will die Konzepte auch erstmal sehen, werde sie
mir vorstellen lassen. Und das ist genau das, was ich vorher gesagt
habe, nämlich prüfen, ob die Entscheidung, so wie sie war, Bestand
haben kann oder geändert werden muss."
Klaus Lederer betonte, dass die Kontinuität der Berliner Bühnen
zentral für seine kulturpolitischen Überlegungen sei: ,,Die Berliner
Kulturlandschaft bezieht ihre Identität gerade daraus, dass
Einrichtungen über eine längere Zeit mit einem festen Stamm, mit
festen Regisseuren und Regisseurinnen arbeiten, dass sie eine
bestimmte Form von Theatertradition versuchen fort zu schreiben und
weiter zu entwickeln - und das ist das, worauf es mir ankommt, nicht
nur bei der Volksbühne, sondern bei allen Kulturinstitutionen. Die
sind eben keine leeren Hüllen, in die man beliebig mal das eine oder
andere reinsetzen kann".
Einen Beitrag über die kulturpolitische Agenda des neuen
Kultursenators sendet das rbb-Kulturmagazin "Stilbruch" am
Donnerstag, den 15.12.2016 ab 22:15 Uhr.
Pressekontakt:
rbb Fernsehen
Aktuelle Kultur
Redaktion "Stilbruch"
tobias.maier(at)rbb-online.de
Tel.: (030) 97993 23423
Original-Content von: Rundfunk Berlin-Brandenburg (rbb), übermittelt durch news aktuell