(ots) - Hospiz-Verband: Wir brauchen keine neuen
Hospize, sondern einheitliche Qualitätsstandards
Kritische Bilanz ein Jahr nach Verabschiedung des Hospiz- und
Palliativgesetzes
Osnabrück. Nach Ansicht des Hospiz- und Palliativverbandes (DHPV)
braucht Deutschland keine neuen Hospize. Im Gespräch mit der "Neuen
Osnabrücker Zeitung" (Mittwoch) sagte dessen Vorsitzender Winfried
Hardinghaus, es mangele stattdessen an einem einheitlichen
Qualitätssystem, das die Anforderungen an Hospiz-Einrichtungen für
alle verbindlich regelt.
Der Bundestag hatte das neue Hospiz- und Palliativgesetz am 5.
November 2015 verabschiedet. Ein Jahr später laufen laut Hardinghaus
weiter Gespräche mit den Krankenkassen, um Normen und
Qualitätsstandards festzulegen. Hardinghaus sagte, es gebe noch viel
Arbeit, weil es dabei um zahlreiche Details gehe. Als Beispiel nannte
er die Frage, wie groß ein Hospiz-Zimmer sein sollte beziehungsweise
sein müsse.
Die Verlierer des Prozesses sind nach Darstellung des Verbandes
die Alten- und Pflegeheime, weil das neue Gesetz diese Einrichtungen
kaum berücksichtige. "Das Pflegeheim ist der Sterbeort der Zukunft in
Deutschland", sagte Hardinghaus. "Immerhin sterben dort 25 Prozent
aller Bundesbürger - mit absolut zunehmender Tendenz."
Das im November 2015 vom Bundestag verabschiedete Hospiz- und
Palliativgesetz sichert den stationären Hospizen verbesserte
Zahlungen zu. Ein Hospiz bekommt demzufolge jetzt pro Gast 250 Euro -
zuvor 198 Euro - pro Tag von der Pflegekasse bezahlt.
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