(ots) - Ach, jetzt zeigen wir wieder mit dem Finger auf die
anderen: Alle anderen fahren zu schnell, alle anderen nehmen uns die
Vorfahrt, alle anderen parken, wo sie wollen, alle anderen sind der
Stau, in dem wir stehen. Die Aggressivität im Straßenverkehr nimmt
zu, und wie so häufig ist das vor allem ein Problem der Masse: Die
Zahl der Fahrzeuge steigt stetig, die Zahl der Paketauslieferer, die
in zweiter Reihe halten, auch. Gleichzeitig haben es alle immer
eilig. Es gibt nicht viele Bereiche des gesellschaftlichen
Zusammenlebens, in dem der Einzelne mehr Einfluss auf das Ganze
ausüben kann, als im Straßenverkehr. Vorbildliches Verhalten steckt
an. Alles ist eine Frage der Einstellung: Wer überholt wird, muss
sich nicht als Verlierer fühlen (und wer zu schnell fährt, ist nicht
automatisch der Gewinner). Rücksicht hilft. Niemand sollte sich dafür
entschuldigen müssen, dass er sich an das Tempolimit hält, während
der Hintermann mit hochrotem Kopf schon fast auf der Stoßstange
hängt. Wer dieses Fundament des Miteinanders nicht teilt, wem es an
Einsicht mangelt, dass Regeln einen Sinn haben, der muss bestraft
werden - wenn er die Gesundheit anderer gefährdet, mit aller Schärfe.
Alle, die das als Abzocke bezeichnen, haben nichts verstanden.
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