(ots) - Der Präsident der Stiftung Preußischer
Kulturbesitz, Hermann Parzinger, will an der umstrittenen Ausstellung
des Museums für Zeitgenössische Kunst in Teheran unbedingt
festhalten. Ende des Jahres soll sie in der Nationalgalerie zu sehen
sein.
An Kunst hafte kein Blut, sagt Parzinger am Donnerstag dem rbb. Er
wolle versuchen, auf schwierige Regimes zuzugehen im Sinne von
"Wandel durch Annäherung". Damit könne man liberale Kräfte in der
Zivilgesellschaft stärken, die sich gerade hervorwagen.
Doch es gibt heftige Kritik: Der Generaldirektor des Teheraner
Museums ist an dem antisemitischen Holocaust-Karikaturenwettbewerb im
Iran beteiligt. Parzinger versicherte, er wolle mit einem anderen
iranischen Partner zusammen arbeiten. Mit dem umstrittenen Direktor
werde man nicht kooperieren.
Sowohl für Berlin als auch für Teheran sei die Ausstellung sehr
wichtig, so der Stiftungspräsident. Für den Iran bedeute sie einen
Schritt nach vorne, "ein Schritt der Öffnung". Gezeigt würden auch
homoerotische Themen und Werke von Künstlern, die über Jahrzehnte im
"Museumskerker" gewesen seien. Die Ausstellung biete die Chance, den
Dialog zwischen dem Iran und dem Westen auf eine neue Grundlage zu
heben. Parzinger wörtlich: "Dass es kompliziert ist, ist klar. Aber
wir müssen auch versuchen, schwierige Dialoge einzugehen."
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