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Westpol: NRW Umweltminister will Bohrschlamm-Importe stoppen.
Einen Monat nachdem der WDR das Ausmaß der Bohrschlamm-Importe nach
Nordrhein-Westfalen aufgedeckt hatte, reagiert der NRW
-Umweltminister Johannes Remmel und will die Bohrschlamm-Importe aus
Niedersachsen vorläufig stoppen. Gegenüber dem WDR-Magazin "Westpol"
erklärte er wörtlich:
"Ich habe Gespräche aufgenommen mit den entsprechenden
Transporteuren, also mit dem Unternehmen, das den Transport betreut
und der Gesellschaft, die die Deponie betreibt, um zu erreichen, dass
wir jetzt erst mal einen zeitlichen Aufschub bekommen, dass wir die
Transporte nicht weiterführen, jedenfalls nicht in den nächsten sechs
bis acht Wochen."
Ob die beteiligten Firmen dieser Bitte nachkommen und die laufenden
Bohrschlamm-Transporte auf die Sondermüll-Deponie Hünxe am
Niederrhein tatsächlich gestoppt werden, ist noch unklar. Eine
rechtliche Handhabe, die Transporte zu unterbinden, hat Remmel nach
eigener Aussage vorerst nicht.
Der nordrhein-westfälische Umweltminister will nach eigenen Angaben
den gewünschten Import-Stopp nutzen, um sich gemeinsam mit seinem
niedersächsischen Amtskollegen Stefan Wenzel ein Bild über den zu
erwartenden Umfang und die möglichen Umweltgefahren der Schlämme zu
machen. Je nach Ausgang der Untersuchungen hält sich der
Umweltminister auch eine Untersagung der Transporte vor.
Recherchen des WDR-Hörfunks hatten ergeben, dass in den vergangenen
Jahren fast 350.000 Tonnen giftiger Abfälle aus der Öl- und
Gasindustrie aus nordrhein-westfälischen Mülldeponien abgelagert
wurden. Weitere 200.000 Tonnen sollen in diesem und im nächsten Jahr
folgen.
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