(ots) - In der Nacht vom 5. auf den 6. April 1986
explodierte in der Discothek " La Belle" in Friedenau am Rande der
Tanzfläche ein drei Kilogramm schwerer Sprengsatz. Drei Menschen
starben damals, mehr als 200 wurden verletzt, viele von ihnen schwer.
Das "La Belle" war vor allem bei US-Soldaten sehr beliebt,
Drahtzieher des Terroranschlags war Libyen. Die Opfer mussten 18
Jahre auf Entschädigung warten, unter ihnen auch Cordula Grundmann.
Die Berlinerin leidet heute noch unter den Folgen des Attentats,
fährt weder U-Bahn noch Bus und meidet Massenveranstaltungen. Im
Interview mit radioBERLIN 88 8 vom rbb sagte Grundmann, dass sie
nicht mehr jeden Tag an den Anschlag denke:
C. Grundmann: "Nicht jeden Tag. Auf alle Fälle jeden Moment, wenn
irgendwo anders ein Attentat passiert. Dann wird man immer
wieder abgeholt und auf´s Neue reingebracht in die Situation,
die wir erlebt haben."
radioBERLIN wollte von C. Grundmann wissen, wie sie die
derzeitigen Anschläge in Brüssel und Paris wahrgenommen hat. Ob das
Attentat von damals dann wieder präsent sei.
C. Grundmann: "Absolut präsent. Vor allen Dingen, wir sind ja
Opfer, die nie behandelt worden sind, wo erstmal alles
totgeschwiegen worden ist und dann plötzlich alles präsent war
nach Mauerfall. Wir haben keine psychologische Betreuung
gehabt, um das zu verarbeiten, wirklich. Und da ist, wie
gesagt, um noch einmal an diese jetzigen Geschehnisse zu
erinnern oder es zu sagen: Es ist für mich so schlimm zu sehen,
wie die Menschen miteinander umgehen, die Menschen einen in die
Luft jagen. Damit erreichen sie überhaupt nichts, das kann
niemals das Ziel sein."
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