PresseKat - neues deutschland: Zu Sanktionen beim Arbeitslosengeld I

neues deutschland: Zu Sanktionen beim Arbeitslosengeld I

ID: 1326483

(ots) - Schlechte Arbeitszeiten, prekäre Bezahlung, Mobbing
- es gibt viele Gründe, einen Job zu kündigen. Was man aber
individuell als Befreiungsschlag sehen kann, hat teils einschneidende
Konsequenzen: Wer kündigt, verwirkt nämlich in der Regel seinen
Anspruch auf Arbeitslosengeld I in den ersten drei Monaten und steht
erst mal komplett ohne Geld da. Diese Strafe dürfen die Jobcenter
verhängen, wenn die Arbeitslosigkeit »grob fahrlässig herbeigeführt«
wurde. Auch bei Meldeversäumnissen oder grundlos abgelehnten
Jobangeboten droht ein Entzug der Leistung für Wochen oder Monate.
Was ein Grund ist, bestimmen die Arbeitsagenturen. Da sie gute Jobs
nicht herbeizaubern können, wurden die Zumutbarkeitsschwellen immer
weiter gesenkt: Oft sind unterbezahlte Stellen das Einzige, was
angeboten wird - und dankbar angenommen werden soll. Da sich
Erwerbslose nicht unter Wert verkaufen wollen, wundert es nicht, dass
die Zahl der Strafsperren in den vergangenen Jahren gestiegen ist -
bei gesunkener Arbeitslosenzahl. Für viele bedeutet eine Sperre aber
existenzielle Not, besonders, wenn sie zuvor für wenig Lohn
angestellt waren. Auch grundsätzlich ist das Strafsystem ein Unding:
Da Arbeitslosengeld eine Versicherungsleistung ist, hat das Recht
darauf erworben, wer gearbeitet und eingezahlt hat. Dieses Recht zu
verweigern oder zu beschneiden, ist mit der Ablehnung einer
unangemessenen Stelle oder mit versäumten Terminen nicht zu
begründen.



Pressekontakt:
neues deutschland
Redaktion

Telefon: 030/2978-1715




Themen in dieser Pressemitteilung:


Unternehmensinformation / Kurzprofil:
drucken  als PDF  an Freund senden  Zwei Drittel der Deutschen hält ein NPD-Verbot für gefährlich: Westfalenpost: Als Kulisse ohne Zukunft / Kommentar von Joachim Karpa zu den leeren Kirchen
Bereitgestellt von Benutzer: ots
Datum: 26.02.2016 - 17:53 Uhr
Sprache: Deutsch
News-ID 1326483
Anzahl Zeichen: 1722

Kontakt-Informationen:
Stadt:

Berlin



Kategorie:

Innenpolitik



Diese Pressemitteilung wurde bisher 0 mal aufgerufen.


Die Pressemitteilung mit dem Titel:
"neues deutschland: Zu Sanktionen beim Arbeitslosengeld I"
steht unter der journalistisch-redaktionellen Verantwortung von

neues deutschland (Nachricht senden)

Beachten Sie bitte die weiteren Informationen zum Haftungsauschluß (gemäß TMG - TeleMedianGesetz) und dem Datenschutz (gemäß der DSGVO).

Neues Deutschland: Hunger mit System ...

Jeder siebte Mensch hungert - 925 Millionen laut dem neuesten Welthunger-Index. Die globale Hungerbekämpfung kommt allen Appellen und Welternährungsgipfeln zum Trotz nicht voran. Das hat systemische Gründe: die von der Weltbank und dem Internat ...

Neues Deutschland: Zur Jahrestagung des IWF ...

Kommt es zum allseits befürchteten Währungskrieg oder nicht? Jene Frage überschattete die Jahrestagung des Internationalen Währungsfonds (IWF) und der Weltbank. Eine Antwort vom Washingtoner Treffen zu erwarten, wäre indes vermessen gewesen. ...

Neues Deutschland: Was Deutschland fehlt ...

D ie von der FDP so lautstark propagierte Lockerung der Zuverdienstregelungen für Hartz-IV-Bezieher ist gar keine. Denn ein Großteil der 1,4 Millionen Aufstocker wird leer ausgehen. So sehen die neuen Regelungen vor, dass nur diejenige ...

Alle Meldungen von neues deutschland