(ots) - Mit seiner Hymne über "Brandenburg" hat sich
Rainald Grebe in den Augen vieler unsterblich gemacht. Dass ihm das
Bundesland eine Herzensangelegenheit geblieben ist, zeigt seine
"BrandenburgSchau" aus und über Frankfurt (Oder). Sie hat am 23.
Januar um 22.20 Uhr im rbb Fernsehen Premiere.
Der Liedermacher und Kabarettist zelebriert die Provinz zwischen
Triumpf und Untergang, verbindet anarchistische Show und
Lokalberichterstattung. Talk, Musik und Turbotheater, alles live und
vor Publikum. Gäste sind u. a. der ehemalige Bürgermeister und
CDU-Bundestagsabgeordnete Martin Patzelt, der Aktionskünstler Michael
Kurzwelly, die Biberbeauftragten Undine Schubert und Mathias Gutt,
die Punkband Bockwurschtbude und die Schauspielerin Maria Simon, die
im neuen rbb-"Polizeiruf 110" an der deutsch-polnischen Grenze
ermittelt. In der "BrandenburgSchau" präsentiert sie sich auch als
Sängerin.
"Die BrandenburgSchau - Rainald Grebe & Gäste" wurde im Dezember
2015 im Audimax der Europa-Universität Frankfurt (Oder)
aufgezeichnet.
Rainald Grebe über seine "BrandenburgSchau"
Was hat Sie mit der Show gerade nach Frankfurt (Oder) geführt? War
das für Sie noch ein weißer Fleck?
Tatsache. Ich bin ja schon viel rumgefahren, aber in Frankfurt
(Oder) war ich erst einmal. Da war ich auf Gastspiel im Theater des
Lachens, das es heute noch gibt, und jemand hatte Lachens schwarz
übersprüht mit Grauens. Und so war's dann auch. 9 Zuschauer im
Theater des Grauens. Das war Frankfurt (Oder).
Bei Radioeins vom rbb sagten Sie vor den Auftritten im Dezember,
Sie reisen "mit offenem Herzen in die Provinz". Welche drei Eindrücke
nehmen Sie nun mit?
Das ist nicht bezifferbar. Ich hab in den Tagen in Frankfurt sehr
viele Leute getroffen, die mir gefallen haben, die auch in der Schau
zu sehen sind. Es gibt natürlich das triste Frankfurt, die Leere,
den Wegzug, und dann Leute zu treffen, die nicht wegziehen, die sich
engagieren, das ist gut, das macht Hoffnung.
Zum Finale läuft in der "BrandenburgSchau" natürlich die Hymne
"Brandenburg", diesmal gemeinsam mit den Punkern von
"Bockwurschtbude". War das von Anfang an geplant?
Nein. Geplant war, dass "Brandenburg" mit Musikern aus Frankfurt
gespielt wird. Wer das ist, wusste ich vorher nicht.
Im Songtext ist auch von Achim Mentzel die Rede. Wie ging es
Ihnen, als Sie jetzt von dessen Tod hörten?
Was wird das für ein Jahr, hab ich gedacht, und dann ist noch
David Bowie gestorben. Wer bleibt uns noch?
Sie haben schon viele Shows gemacht - was ist besonders an der
"BrandenburgSchau"? Warum darf man sie nicht verpassen?
Ich glaube, es ist eine neue Art von Regionalfernsehen. Dass eine
einzelne Stadt so im Mittelpunkt steht, für Frankfurter und für
Außenstehende gleichermaßen erfahrbar wird, das ist ein Grund
einzuschalten.
In der Show geht es auch musikalisch zur Sache - mit Punk,
Fanfaren und Einmann-Studioband. Welche Musik hören Sie privat am
liebsten?
Ich hab da keine Hitlisten. Im Moment höre ich ZOUGLOU und COUPE
DECALÉ, das ist Musik von der Elfenbeinküste, wo ich gerade bin.
Von Frankfurt (Oder) nach Abijan an der Elfenbeinküste. An welchem
Projekt arbeiten Sie da?
Ich kenne die Leiterin vom Goethe-Institut in Abidjan. Die hat
mich eingeladen, dort mit Deutschstudenten und Künstlern einen
Workshop zu deutscher Volksmusik zu machen. Mit einem Konzert. Wir
haben auch schon "Brandenburg" mit den Ivorern gesungen. Im Gegenzug
mach' ich mich hier zum Löffel mit African Dance. Vielleicht ist das
auch die Kulisse für die 700. "BrandenburgSchau".
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