PresseKat - Westfalenpost: Harald Ries zu den Flüchtlingen in Ungarn: Europa ist zur gemeinsamen Strategie ver

Westfalenpost: Harald Ries zu den Flüchtlingen in Ungarn:
Europa ist zur gemeinsamen Strategie verurteilt

ID: 1256729

(ots) - Der Vergleich zum Sommer von vor 26 Jahren drängt
sich auf: Auch damals öffnete Ungarn die Grenze, um Tausende von
Flüchtlingen nach Deutschland zu lassen. Die wurden begeistert
empfangen. Nicht nur das ist 2015 anders. 1989 war die Bundesrepublik
der Regierung in Budapest zutiefst dankbar, heute empört sich die
Mehrheit der EU über die Verletzung des Dubliner Abkommens. Damals
wünschten sich Ostdeutsche ein besseres Leben im Westen, jetzt wollen
Menschen aus aller Welt zu uns. Die deutsche Einheit war im Herbst
1990 die einzige Möglichkeit, den Massen-Exodus aus der DDR zu
stoppen. Eine vergleichbare Eindämmung der derzeitigen
Völkerwanderung ist unmöglich. Aber Europa ist dringend gefordert,
das egoistische Chaos, in dem jedes Land auf Kosten der Nachbarn
agiert, zu beenden und eine koordinierte Flüchtlingspolitik zu
betreiben. Das ist wichtiger als die Griechenland-Krise.

Was die Staaten an den EU-Außengrenzen treiben, in denen die
Flüchtlinge ankommen, ist Notwehr: Sie schicken die Menschen weiter,
weil die Länder im Zentrum sie mit ihren Problemen alleingelassen
haben. Und erst jetzt, wo Deutschland zum Hauptziel geworden ist,
fordert Berlin europäische Solidarität. Das macht manches Zögern
verständlich. Und dass es dort, wo die Finanzen knapp sind oder
fremdenfeindliche Parteien stark, schwieriger ist, sich zu öffnen als
im vergleichsweise boomenden Deutschland, kann nicht verwundern. Das
rechtfertigt weder die in vielerlei Hinsicht inakzeptable Politik des
ungarischen Ministerpräsidenten, noch die Verweigerung im Osten oder
die britische Abschottung. Doch mit allen gilt es, eine gemeinsame
Haltung zu finden, sich auf eine Strategie und Standards zu einigen.
Das wird mühsam und schmerzhaft werden. Aber alle Alternativen sind
deutlich unerfreulicher.



Pressekontakt:




Westfalenpost
Redaktion

Telefon: 02331/9174160


Themen in dieser Pressemitteilung:


Unternehmensinformation / Kurzprofil:
drucken  als PDF  an Freund senden  Westfalenpost: Nina Grunsky zum  Plastikmüll in den Weltmeeren: Wir Saubermänner? Rheinische Post: Hasselfeldt fordert mehr Bundespolizisten für Bayern
Bereitgestellt von Benutzer: ots
Datum: 01.09.2015 - 22:15 Uhr
Sprache: Deutsch
News-ID 1256729
Anzahl Zeichen: 2107

Kontakt-Informationen:
Stadt:

Hagen



Kategorie:

Politik & Gesellschaft



Diese Pressemitteilung wurde bisher 0 mal aufgerufen.


Die Pressemitteilung mit dem Titel:
"Westfalenpost: Harald Ries zu den Flüchtlingen in Ungarn:
Europa ist zur gemeinsamen Strategie verurteilt
"
steht unter der journalistisch-redaktionellen Verantwortung von

Westfalenpost (Nachricht senden)

Beachten Sie bitte die weiteren Informationen zum Haftungsauschluß (gemäß TMG - TeleMedianGesetz) und dem Datenschutz (gemäß der DSGVO).

Westfalenpost: Peking unter Druck ...

Friedensnobelpreis für Liu Xiaopo Von Eberhard Einhoff Eine mutige Ehrung für einen Mutigen - klar und eindeutig ist diesmal die Entscheidung des Nobel-Komitees. Liu Xiaobo mit dem Friedensnobelpreis auszuzeichnen, einen in Haft sitzenden ch ...

Westfalenpost: Abgefahren ...

Tests mit überlangen Lkw Von Rolf Hansmann Probieren geht bekanntlich über Studieren. Im Fall der überlangen Lkw (Gigaliner) auf deutschen Autobahnen freilich ist jeder weitere Test so überflüssig wie ein Schlagloch auf einer frisch geteer ...

Alle Meldungen von Westfalenpost