PresseKat - Westfalenpost: Harald Ries zur Kritik an Angela Merkel: Die Flüchtlinge müssen Chefsache werden

Westfalenpost: Harald Ries zur Kritik an Angela Merkel: Die Flüchtlinge müssen Chefsache werden

ID: 1253421

(ots) - Sicher hätte die Bundeskanzlerin wie ihr Vize
persönlich in Heidenau auftauchen können. Sie hätte früher öffentlich
äußern können, für wie abstoßend und beschämend sie die Vorgänge in
Sachsen hält. Sie hätte schon vorher irgendwo eine
Flüchtlingsunterkunft besuchen und Solidarität zeigen können. Sie
hätte eine Rede halten können, in der sie das Land darauf einstimmt,
was es bedeutet, wenn dieses Jahr 800 000 Menschen bei uns
Zuflucht suchen wollen.

Doch die großen Gesten, die emotionalen Auftritte, die
symbolischen Inszenierungen sind eben nicht der Stil von Angela
Merkel. Dafür ist sie oft kritisiert worden, von Journalisten,
anderen Parteien und jetzt eben auch auf Twitter. Das genießt sie
nicht, aber sie hat sich daran gewöhnt. Sie kümmert sich lieber im
Hintergrund um die Suche nach Lösungen. Und diese pragmatische
Herangehensweise kommt ganz offenbar an bei den Wählern, auch weil
alles, was nicht funktioniert, ihren Ministern angelastet wird und
nicht der Chefin.

Das Flüchtlingsthema ist für diese Taktik mittlerweile jedoch zu
groß geworden. Hier hat die Kanzlerin selbst dafür zu sorgen, dass
geliefert wird. Auf vielen Schauplätzen: Die Behörden müssen
schneller und koordinierter arbeiten, die Polizei könnte angesichts
der vielen Brandanschläge auf Unterkünfte auch mal ein paar Täter
fassen, die Kommunen brauchen finanzielle Unterstützung. Dazu ist
eine gerechtere Aufteilung in der EU nötig, direkte Hilfe in den
Ankunfts- und Transitländern sowie die Einhaltung humanitärer
Mindeststandards. Europa braucht offene Grenzen und darf nicht
zurückfallen in die Zeit der Mauern und Zäune. Das sind große
Aufgaben. Sie lassen sich auch ohne große Worte erfüllen. Aber es
wird dringend Zeit, sie anzugehen.



Pressekontakt:




Westfalenpost
Redaktion

Telefon: 02331/9174160


Themen in dieser Pressemitteilung:


Unternehmensinformation / Kurzprofil:
drucken  als PDF  an Freund senden  Westfalenpost: Martin Korte zur Entwicklung an den Börsen: Nicht weinen Ostthüringer Zeitung: Leila-Verfahren in Thüringen: Kripo wollte Staatsanwalt absetzen lassen
Bereitgestellt von Benutzer: ots
Datum: 24.08.2015 - 22:21 Uhr
Sprache: Deutsch
News-ID 1253421
Anzahl Zeichen: 2076

Kontakt-Informationen:
Stadt:

Hagen



Kategorie:

Politik & Gesellschaft



Diese Pressemitteilung wurde bisher 0 mal aufgerufen.


Die Pressemitteilung mit dem Titel:
"Westfalenpost: Harald Ries zur Kritik an Angela Merkel: Die Flüchtlinge müssen Chefsache werden"
steht unter der journalistisch-redaktionellen Verantwortung von

Westfalenpost (Nachricht senden)

Beachten Sie bitte die weiteren Informationen zum Haftungsauschluß (gemäß TMG - TeleMedianGesetz) und dem Datenschutz (gemäß der DSGVO).

Westfalenpost: Peking unter Druck ...

Friedensnobelpreis für Liu Xiaopo Von Eberhard Einhoff Eine mutige Ehrung für einen Mutigen - klar und eindeutig ist diesmal die Entscheidung des Nobel-Komitees. Liu Xiaobo mit dem Friedensnobelpreis auszuzeichnen, einen in Haft sitzenden ch ...

Westfalenpost: Abgefahren ...

Tests mit überlangen Lkw Von Rolf Hansmann Probieren geht bekanntlich über Studieren. Im Fall der überlangen Lkw (Gigaliner) auf deutschen Autobahnen freilich ist jeder weitere Test so überflüssig wie ein Schlagloch auf einer frisch geteer ...

Alle Meldungen von Westfalenpost