(ots) - Anlässlich des für heute (21. Mai 2015) vom 
Deutschen Kulturrat ausgerufenen Aktionstages gegen TTIP kritisiert 
die Europaabgeordnete Martina Michels (LINKE) das in dem 
transatlantischen Handelsabkommen vorgesehene private Klageverfahren 
im Rahmen des Investorenschutzes (ISDS). Jeder Investor könne so 
"eine staatliche Subvention vor einem demokratiefreien Schiedsgericht
zu Fall bringen", schreibt Michels in einem Gastbeitrag für die in 
Berlin erscheinende Tageszeitung "neues deutschland" 
(Donnerstagausgabe). "Auf diesem Wege könnte jedes städtische Theater
geschlossen werden." Betroffen wären aber auch Filmproduzenten und 
Verleger, die auf die Buchpreisbindung pochen. "Was letztlich zu 
einer Art kultureller Grundversorgung gehören sollte, entscheiden 
dann nicht Bürgerinnen und Bürger, sondern Anwaltskanzleien", so 
Michels, die stellvertretendes Mitglied im Kulturausschuss des 
Europäischen Parlaments und dort Schattenberichterstatterin zu TTIP 
ist.
   Die Europapolitikerin wünscht sich auch über den »Welttag der 
kulturellen Vielfalt« hinaus viele Aktionstage gegen TTIP - "für ein 
Erwachen aller Parlamente". Das Europäische Parlament habe schon 
einmal bewiesen, dass es Gesellschaftspolitik über 
Wirtschaftslobbyismus stellt und das Abkommen ACTA abgelehnt. "Jetzt 
ist die Chance, ein zweites Mal zu beweisen, dass wir uns eine 
Politik der Geheimverhandlungen von Regierungen und Großindustrie 
nicht länger bieten lassen", so Michels.
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