PresseKat - Westfalenpost: Sprung ins kalte Wasser Von Harald Ries

Westfalenpost: Sprung ins kalte Wasser

Von Harald Ries

ID: 1207177

(ots) - Es war klar, dass es so kommt: Lehrer überfordert,
Eltern genervt, und ob es Behinderten an Regelschulen besser geht als
in Förderschulen, darf man in vielen Fällen bezweifeln. War der
Rechtsanspruch auf Inklusion also verfrüht? Hätte die Landesregierung
nicht warten sollen, bis die Voraussetzungen geschaffen, bis genügend
Sonderpädagogen ausgebildet, Regelschullehrer weitergebildet und
Schulen vorbereitet sind? In einer idealen Welt hätte sie früher
begonnen, die Bedingungen zu schaffen. Aber dass NRW den Vorreiter
gespielt hätte bei der Eingliederung von Menschen mit Behinderungen
in die Alltagswelt, lässt sich nicht gerade sagen. Darum geht es: um
den Abbau von Barrieren, um Teilhabe, Menschenrechte und Demokratie.

Das betrifft keineswegs nur die Schule. Dort wird jetzt nur
besonders sichtbar, was noch zu leisten ist und was nicht
funktioniert. Dadurch besteht die Gefahr, dass die gute Idee der
Inklusion, die Wertschätzung für alle Menschen beinhaltet, beschädigt
wird. Andererseits ist ein Kulturwandel nur in der Praxis zu
schaffen. Und ohne Druck - wie beim Rechtsanspruch auf einen
Kitaplatz für Ein- und Zweijährige - geschieht wenig. Der Sprung ins
kalte Wasser war so trotz aller Probleme dem Zögern am Beckenrand
vorzuziehen. Doch jetzt muss nachgelegt werden. Auch die geplanten
neuen Stellen sind unzureichend. Individuelle Förderung aller Kinder
wird teuer. Wenn man sie ernst nimmt und richtig versteht, kommt sie
aber längst nicht nur den Behinderten zugute.



Pressekontakt:
Westfalenpost
Redaktion

Telefon: 02331/9174160




Themen in dieser Pressemitteilung:


Unternehmensinformation / Kurzprofil:
drucken  als PDF  an Freund senden  Westfalenpost: Gauck ist so frei

Von Miguel Sanches Rheinische Post: SPD nimmt Merkel bei BND-Aufklärung in die Pflicht
Bereitgestellt von Benutzer: ots
Datum: 03.05.2015 - 21:56 Uhr
Sprache: Deutsch
News-ID 1207177
Anzahl Zeichen: 1775

Kontakt-Informationen:
Stadt:

Hagen



Kategorie:

Politik & Gesellschaft



Diese Pressemitteilung wurde bisher 0 mal aufgerufen.


Die Pressemitteilung mit dem Titel:
"Westfalenpost: Sprung ins kalte Wasser

Von Harald Ries
"
steht unter der journalistisch-redaktionellen Verantwortung von

Westfalenpost (Nachricht senden)

Beachten Sie bitte die weiteren Informationen zum Haftungsauschluß (gemäß TMG - TeleMedianGesetz) und dem Datenschutz (gemäß der DSGVO).

Westfalenpost: Peking unter Druck ...

Friedensnobelpreis für Liu Xiaopo Von Eberhard Einhoff Eine mutige Ehrung für einen Mutigen - klar und eindeutig ist diesmal die Entscheidung des Nobel-Komitees. Liu Xiaobo mit dem Friedensnobelpreis auszuzeichnen, einen in Haft sitzenden ch ...

Westfalenpost: Abgefahren ...

Tests mit überlangen Lkw Von Rolf Hansmann Probieren geht bekanntlich über Studieren. Im Fall der überlangen Lkw (Gigaliner) auf deutschen Autobahnen freilich ist jeder weitere Test so überflüssig wie ein Schlagloch auf einer frisch geteer ...

Alle Meldungen von Westfalenpost