(ots) - Vor Merkel-Besuch in Ungarn: Gesellschaft für 
bedrohte Völker fordert mehr Schutz für Roma
   Kanzlerin soll Regierung Orbán zu Vorgehen gegen "rassistische 
Hetze" drängen und Hilfe anbieten
   Osnabrück.-  Die Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV) drängt 
Bundeskanzlerin Angela Merkel, vom ungarischen Ministerpräsidenten 
Viktor Orbán mehr Schutz für die Minderheit der Roma in Ungarn 
einzufordern. In einem Gespräch mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung" 
(Montag) sagte die Südosteuropa-Referentin der 
Menschenrechtsorganisation, Jasna Causevic: "Wir möchten, dass die 
Kanzlerin das Problem der rassistischen Hetze gegen Roma offen 
anspricht und zugleich Hilfe zur Verbesserung ihrer Lage anbietet." 
Merkel trifft am Montag in Budapest im Rahmen eines Staatsbesuchs mit
Orbán und anderen ungarischen Politikern zusammen.
   Die Expertin erklärte, in Ungarn zeige sich eine neue Qualität der
Ausgrenzung und Ungleichbehandlung der Roma. "Sie werden von großen 
Teilen der Gesellschaft diskriminiert, und ihre Diffamierung und 
Verunglimpfung wird im öffentlichen Diskurs hingenommen", sagte 
Causevic. Roma würden  von Radikalen bedroht und als 'Parasiten' und 
'Tiere' bezeichnet, die es zu beseitigen gelte. Bisherige staatliche 
Initiativen und Programme zugunsten der Roma reichen nach 
Einschätzung der GfbV nicht aus. Fatal sei, dass die Parteien im 
ungarischen Parlament, darunter auch Orbáns Partei Fidesz, sich nie 
klar vom Rassismus gegen Roma distanziert hätten. Grund dafür sei die
Furcht der Parteien, Wählerstimmen zu verlieren.
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