(ots) - So kann man es natürlich auch machen: ein 
Federstrich, ein kerniger Satz, und die traumatische Krise war 
gestern. Barack Obama lief in seiner vorletzten Rede an die Nation zu
großer rhetorischer Form auf und reihte Erfolgsbilanz an 
Erfolgsbilanz, so dass man sich fragen musste: Wie konnte seine 
demokratische Partei die jüngsten Parlamentswahlen nur dermaßen an 
die Wand fahren und beide Kammern des Kongresses an die Republikaner 
verlieren? Es lag, das zeigten alle Umfragen, vor allem an einem 
immer unbeliebteren Präsidenten. Selbst in den eigenen Reihen hielten
die Kandidaten für Senat und Repräsentantenhaus Abstand, um nicht 
kontaminiert zu werden. Das soll sich in zwei Jahren nicht 
wiederholen. Deshalb entwarf Obama ein »Wirtschafts- und 
Sozialprogramm», das eindeutig auf Kerngruppen der demokratischen 
Wählerschaft zielt. Denn der vom Präsidenten für sich und seine 
Politik reklamierte Aufschwung in den USA hat eine bittere Kehrseite:
Er erreicht viele im Land gar nicht. Schon Obamas energische 
Kampfansage an die Konservativen scheint jetzt dafür gesorgt zu 
haben, dass seine Popularitätswerte fast wieder alte Höhen 
erreichten; rund 50 Prozent zeigten sich in aktuellen Umfragen mit 
seiner Arbeit zufrieden. Das Problem: Er braucht solche Mehrheiten im
Kongress, um seine Ankündigungen Gesetz werden zu lassen. So sind sie
weitgehend wohlfeile Versprechen ohne wirkliche Chance auf Erfüllung.
Oder anders gesagt: Der neue Wahlkampf ist eröffnet.
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