(ots) - Angela Merkel nutzt ihre Macht subtil, auch in der 
Außenpolitik. Ohne ihre Moderation ist der geplante 
Ukraine-Krisengipfel in der kasachischen Hauptstadt Astana tot. Das 
weiß die Kanzlerin - und sie weiß, dass dies auch die Streithähne 
Wladimir Putin, Petro Poroschenko und Arseni Jazenjuk wissen. Den 
ukrainischen Premier hat sie in Berlin ganz bewusst hingehalten - und
gleichzeitig Kremlchef Putin klar gemacht, dass die Sanktionen gegen 
sein Land nicht gelockert werden, bevor das Minsker Abkommen nicht 
komplett umgesetzt ist. Das heißt eine stabile Waffenruhe und eine 30
Kilometer breite Pufferzone zwischen den Kriegsparteien im Osten der 
Ukraine. Im Prinzip hatte man sich darauf ja schon im September 
verständigt - jetzt will die Kanzlerin aber endlich Fakten sehen. 
Druckmittel gibt es gegenüber beiden Seiten. Die Ukraine ist quasi 
pleite; auch der neue EU-Kredit ist an Bedingungen geknüpft. Und 
Russland muss sein Gas loswerden - nun eben doch über die Ukraine. 
Deutschland könnte davon sogar profitieren, wenn es Teile des 
ukrainischen Gasnetzes modernisiert und erwirbt. 
Wirtschaftsimperialismus! werden da manche unken. Was soll's: Es 
könnte helfen, weiteres Blutvergießen und Zerstörungen zu vermeiden.
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