(ots) - Das war ein klassisches Eigentor von Agrarminister
Christian Schmidt. Erst verkündete der CSU-Politiker am Wochenende, 
durch TTIP könne nicht mehr jede deutsche Wurst als regionale 
Spezialität geschützt werden. Nach einem Aufschrei der Empörten ließ 
der Minister dann am Montag erklären, seine Worte seien doch eher 
Käse gewesen. Ja, was gilt denn nun? Schmidt hat offenbar nur 
bemerkt, dass er aus Versehen den vielen Gegnern des 
Freihandelsabkommens mit den USA Schützenhilfe geleistet hat. 
Deswegen erfolgte sein verbaler Rückzug. Sehen die Kritiker doch 
durch TTIP ernährungstechnisch den Untergang des Abendlandes nahen - 
Stichwort Chlorhühnchen. Was die Regierung aber vehement bestreitet. 
Sie behauptet, alles wird gut und besser durch TTIP. Auch das sollte 
man nicht glauben. Fakt ist: Statt für mehr Klarheit hat der Minister
für zusätzliche Verunsicherung bei den Verbrauchern gesorgt. Das muss
er sich vorwerfen lassen. Zumal schon jetzt bei der Werbung für 
regionale Lebensmittel ordentlich getrickst oder mit fragwürdigen 
Methoden gearbeitet wird. So muss zum Beispiel beim Schwarzwälder 
Schinken das dazugehörige Schwein den Schwarzwald nicht gesehen 
haben. Dank Schmidt dürfte sich nun der Eindruck verfestigen, dass 
das Freihandelsabkommen zwischen Europa und den USA die Trickserei 
eher verstärken als eindämmen wird. Womit für den Verbraucher eins 
schon mal sicher ist: Er wird noch aufmerksamer beim Einkauf sein 
müssen.
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